N-Ergie plant neue Biomasse-Anlage in Sandreuth

25.2.2018, 05:55 Uhr
Aus Altholz wird bei der N-Ergie Strom und Wärme.

© NN Aus Altholz wird bei der N-Ergie Strom und Wärme.

Noch befinden sich die Planungen für eine neue Biomasse-Anlage in einem sehr frühen Stadium. Das weiß keiner besser als Norman Villnow, Geschäftsführer der N-Ergie-Kraftwerke. Aktuell laufen erste Vorgespräche mit zuständigen Behörden. Sollten keine K.-o.-Kriterien dagegensprechen, könnte die N-Ergie im Spätsommer 2018 einen Antrag stellen, um das 40 Millionen Euro teure Projekt genehmigen zu lassen.

Diverse Studien hätten festgestellt, dass auch in Nürnberg und der Metropolregion jeder Einwohner im Jahr 90 bis 95 Kilo Altholz verbraucht. Ein Markt, der aufgrund der brummenden Konjunktur, des Baubooms und des blühenden Versandhandels weiter wachsen dürfte.

Hier in Sandreuth soll die neue Biomasse-Anlage entstehen.

Hier in Sandreuth soll die neue Biomasse-Anlage entstehen. © Eduard Weigert

Mit — nach eigenen Angaben — "modernster Anlagentechnik und im hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungsprozess" will die N-Ergie den Energiewert des Altholzes, das als Wertstoff in zunehmendem Maße in der regionalen Kreislaufwirtschaft vorkommt, bestmöglich ausschöpfen. Dadurch soll der Anteil an regenerativ erzeugter Nürnberger Fernwärme deutlich gesteigert und die Energieerzeugung noch nachhaltiger werden.

Mit Blick auf Großprojekte anderer Städte, Negativbeispiel Stuttgart 21, wollen die Verantwortlichen die Öffentlichkeit frühzeitig und möglichst transparent über ihr Vorhaben informieren. So sollen Bedenken berücksichtigt und bestehende Ängste abgebaut werden.

Weg konsequent weitergehen

"Wir haben bewiesen, dass wir hier sauber arbeiten", sagt Villnow selbstbewusst. Mit einer zusätzlichen Biomasse-Anlage möchte die N-Ergie ihren Weg der Dekarbonisierung, also der Reduktion von fossilen Brennstoffen, fortsetzen. Bereits durch die Umstellung von Steinkohle auf Erdgas 2005ist es der N-Ergie laut Villnow gelungen, den CO2-Ausstoß um gut 140 000 Tonnen pro Jahr zu reduzieren.

Ein weiterer Schritt sei der Bau eines Frischholz-Biomasse-Heizkraftwerks im Jahr 2012 gewesen, mit dem noch einmal CO2-Emissionen in Höhe von etwa 30 000 Tonnen vermieden würden. Weitere 30 000 Tonnen jährlich würden durch den Wärmespeicher eingespart, den die N-Ergie 2014 in Betrieb genommen hat.

Da auch der Mülldampf der benachbarten Müllverbrennungsanlage der Stadt Nürnberg zu Strom und Wärme umgewandelt wird, liege der Anteil der CO2-Neutralität an der Erzeugung bei insgesamt 25 Prozent. Mit der neuen Anlage, die die CO2-Emissionen über die jedes Jahr eingesparten 200 000 Tonnen hinaus um weitere 50 000 Tonnen senken soll, möchte die N-Ergie die Quote auf 40 Prozent steigern – gegenüber aktuell 75 Prozent aus fossilen Brennstoffen.

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