Nach Flutkatastrophe: Wassermassen erreichen Nürnberg

31.5.2016, 11:19 Uhr
Die fränkischen Flüsse haben durch die Unwetter am Wochenende deutlich höhere Messstände zu vermelden.

© Mark Johnston Die fränkischen Flüsse haben durch die Unwetter am Wochenende deutlich höhere Messstände zu vermelden.

Auch Rezat, Bibert und Zenn werden Mittelfranken mehr Wasser bringen als gewöhnlich. "Momentan ist das in den Flüssen ein sogenanntes HQ5, also ein Hochwasser-Ereignis, wie es etwa alle fünf Jahren vorkommt", erklärt Klaus Winkelmair, stellvertretender Leiter des Nürnberger Wasserwirtschaftsamtes. "Das ist keine dramatische Situation bei uns, je weiter das Hochwasser vorankommt, umso mehr schwächt es sich ab."

Der hochste Pegelstand an der Rednitz-Messtelle bei Katzwang  wurde nach den Niederschlägen am Montag um 18 Uhr mit 3,72 Metern erreicht, normalerweise führt sie etwa einen Meter weniger. Zwischenzeitlich war die Rednitz nun wieder abgesunken, nachdem die Niederschläge aus dem Raum Nürnberg abgeflossen waren. Nun kommt aber das Wasser aus dem Ansbacher Raum in Nürnberg an, die Rednitz steigt wieder. Auch an der Zenn-Meldestelle bei Kreppendorf allerdings steigt der Pegel derzeit noch an, um 11 Uhr stand der Pegel bei 2,88 Metern gegenüber etwa 1,60 Meter vor dem Hochwasser.

Wenn das Hochwasser im Laufe des Dienstags Rednitz und Regnitz erreicht, wird es sich zu einem HQ1 vermindert haben, also einer Wassermenge, wie sie jedes Jahr mal vorkommt. "Da werden allenfalls ein paar Wiesen überflutet", erwartet Winkelmair, es drohe keinerlei Gefahr.

An den Oberläufen von Zenn und Fränkischer Rezat sei es natürlich viel schlimmer gewesen, da spreche man von einem HQ10 bis 20. Das ist aber noch nichts gegen das Hochwasser, das im Juli 2007 Baiersdorf bei Erlangen heimsuchte. "Das war ein Ereignis, wie es statistisch nur alle 300 Jahre vorkommt", meint Winkelmair.

Bei dem Unwetter am Sonntagabend und in der Nacht zum Montag wurden in mehreren Ortschaften und Städten, vor allem im Raum Ansbach, Straßen und Keller überflutet. Es gibt Tote und zahlreiche Verletzte.

Auf der Seite des Hochwassernachrichtendienstes Bayern kann man die Pegelstände der bayerischen Flüsse im 15-Minuten-Takt einsehen.

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