Nach Unfall auf A3: Ungarische Rinderhälften warten in Erlangen

22.4.2014, 10:56 Uhr
Nach Unfall auf A3: Ungarische Rinderhälften warten in Erlangen

© News5 / Grundmann

Aus bislang ungeklärter Ursache war der Lastkraftwagen am Ostermontag auf der A3 bei Behringersdorf von der Fahrbahn abgekommen und in einen angrenzenden Graben gerauscht. Der 48-jährige Lkw-Fahrer aus Ungarn war ohne Fremdeinwirkung in eine Außenschutzplanke gefahren. Nachdem er mehrere Felder der Planke sowie ein Hinweisschild umgefahren hatte, stürzte der Lastkraftwagen samt Anhänger zur Seite und blieb dort liegen. "Zum genauen Unfallhergang und den Gründen des Fahrers können wir noch keine genaueren Angaben machen", sagte ein Sprecher der Polizei am Montag.

Der Lkw war mit rund zehn Tonnen Rinderhälften aus Ungarn voll beladen, das Fleisch sollte in die Niederlande gebracht werden. In der Not wurde zur Bergung der Schlachthof Erlangen um Hilfe gerufen, die trotz des Feiertags ausrückten, um die verderbliche Ware zu retten. Rund vier Stunden lang waren sie damit beschäftigt, die Schlachtware auf ein anderes Fahrzeug umzuladen.

Anschließend begannen die Bergungsarbeiten am Lkw. Dafür mussten Kräne installiert und die A3 in Richtung Würzburg für etwa eine halbe Stunde komplett gesperrt werden. Danach wurde der Verkehr einspurig an der Unfallstelle vorbeigeleitet. Bis in die Abendstunden mussten sich Autofahrer in Geduld üben. Der Verkehr staute sich auf rund acht Kilometern. Der Fahrer des Lasters wurde leicht verletzt in eine nahegelegene Klinik gebracht.

Derzeit befindet sich das Fleisch in einem gut gekühlten Lkw auf dem Gelände des Erlanger Schlachthofs und harrt seiner weiteren Bestimmung. Lebensmittelexperten müssen die Ware nun auf ihren Zustand und eine mögliche Weiterverwertung überprüfen.

Was letztlich jedoch mit den Rinderhälften passiert, liegt, so die Auskunft am Dienstagvormittag gegenüber unserer Online-Redaktion, in den Händen von "Sender und Empfänger". Will heißen: Die bedauerliche Angelegenheit wird derzeit zwischen den Verantwortlichen aus Ungarn und den Niederlanden geklärt.

Dieser Artikel wurde mehrfach aktualisiert, zuletzt am Dienstag um 10.54 Uhr.

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