Nächtlicher Lärm: Flugzeug kreiste erneut über Nürnberg

15.2.2017, 09:30 Uhr
Nächtlicher Lärm: Flugzeug kreiste erneut über Nürnberg

© Oliver Acker / digitale-luftbilder.de

Immer wieder flog es mit lautem Dröhnen über Sündersbühl, über St. Leonhard und über Nürnbergs Süden. Mehr als eine Stunde lang kreiste ein Propellerflugzeug am Montag über der Stadt - und lärmte. Warum mitten in der Nacht zwischen 23 und 24 Uhr, das blieb zunächst im Dunkeln.

Mittlerweile ist klar: Die Main-Donau Netzgesellschaft, ein Tochterunternehmen des Versorgers N-Ergie, überprüfte dort in der Nacht auf Dienstag ihr Fernwärmenetz. "Es handelte sich um eine Befliegung mit besonderer Infrarot-Aufnahme-Technik, um die Wärmestrahlung der im Boden liegenden Fernwärmeleitungen zu erfassen", sagt Pressereferentin Silke Weiß auf Nachfrage. Insgesamt spulte das Flugzeug am Montag rund 320 Kilometer Strecke ab.

Auch am Dienstag gab es nächtliche Flüge

Die Maschine - eine Cessna 404 - kreiste in einer Höhe von etwa einem Kilometer über der Stadt. Deshalb habe man auch keine spezielle Genehmigung gebraucht, teilt die Regierung von Mittelfranken mit. "Aus luftrechtlicher Sicht lag kein genehmigungspflichtiger Tatbestand vor."

Dass man mit der Überprüfung erst nach 22 Uhr begann, hat laut N-Ergie einen Grund. "Der Flug darf nur in den Nachtstunden durchgeführt werden, um den Flugverkehr im Raum Nürnberg nicht zu stören", sagt Weiß. Die Dunkelheit begünstigt zudem die Qualität der Messungen.

Wie lange das Flugzeug genau in der Luft bleibt, könne man zuvor nicht abschätzen. Maßgeblich dafür sind die Witterungsbedingungen. "Es muss trocken und kalt sein." Weil die Prognosen am Montagabend derart günstig waren, habe man spontan mit der Überprüfung begonnen. Am Dienstag wurden dann weitere Teile des Fernwärmenetzes überprüft, sagt Weiß. Erneut kreiste die Cessna über der Stadt.

Die sogenannte Thermal-Befliegung ist ein Novum in Nürnberg. Zwar arbeitet die N-Ergie bereits seit über 15 Jahren mit der Technik und den dementsprechenden Leitungen. Eine Überprüfung sei bislang aber noch nicht notwendig gewesen. "In den nächsten Jahren sind keine weiteren Befliegungen geplant", beruhigt Weiß die Anwohner. "Die Main-Donau Netzgesellschaft bittet um Verständnis für eventuell entstehende Geräuschbelästigungen."

Ein Amateurvideo zeigt - so laut war die Maschine über Sündersbühl:

Verwandte Themen


4 Kommentare