Nadelöhr Augustinerstraße: 10.000 Reisebusse pro Jahr

11.12.2018, 06:00 Uhr
Wer als Radler, Fußgänger oder mit dem Auto in der Augustinerstraße unterwegs ist, sieht sie eigentlich immer: Reisebusse.

© Roland Fengler Wer als Radler, Fußgänger oder mit dem Auto in der Augustinerstraße unterwegs ist, sieht sie eigentlich immer: Reisebusse.

Am Wochenende stauten sich in der Nähe des Christkindlesmarkts wieder einmal Busse hintereinander. Die Folge: Behinderung des Verkehrs und längere Wartezeiten.

Vor Jahren gab es viel Ärger mit wild parkenden Reisebussen, welche die Altstadt während des Christkindlesmarkts ohne Rücksicht auf Verluste blockiert hatten. Die Stadt wollte mit einem ausgefeilten Konzept Abhilfe schaffen: Die Busfahrer steuern offizielle Haltepunkte am Königstor- und Vestnertorgraben sowie an der Grasersgasse an, lassen ihre Kunden dort ein- und aussteigen und fahren dann zum offiziellen Bus-Parkplatz am Volksfestplatz.

Im vergangenen Jahr waren es rund 3500 Gefährte, die speziell zum Christkindlesmarkt kamen, heuer dürften es wieder genauso viele werden. Das System klappt gut, meint Gerhard Arnold von der Congress- und Tourismuszentrale.

Er betont, dass Reisebusse, die jetzt in der Augustinerstraße für Stau sorgen, gar keine speziellen Christkindlesmarkt-Gäste sind. Sie alle besitzen Sondergenehmigungen für die Einfahrt. Denn hier dürfen sonst nur Vag-Busse verkehren. Die Congress- und Tourismuszentrale (CTZ) verteilt pro Jahr rund 10.000 kostenlose Sondergenehmigungen. Bei einer derart hohen Zahl kann man allerdings nicht mehr von Sondergenehmigungen sprechen.

Für die Lizenz gibt es drei Gründe: Reisende mit körperlichem Handicap oder Gäste, die im Herzen der Altstadt ihr Hotel gebucht haben. Als dritte Gruppe kommen Busse mit Kreuzfahrtgästen, die von ihrem Schiff im Hafen in die City fahren und eine geführte Stadttour absolvieren.

Stadtführer und Mitarbeiter vom Verein Geschichte für alle betreuen die Gruppen und halten die Bescheinigungen bereit. Denn ein Sicherheitsdienst sorgt im Bereich der Augustinerstraße dafür, dass nur Busfahrer mit Berechtigung hier ein- und aussteigen lassen.

"In wenigen Spitzenzeiten kann es schon passieren, dass die vier Busparkplätze an der Augustinerstraße nicht ausreichen", räumt CTZ-Sprecher Arnold ein, "wir überlegen, wie wir diese Engpässe entzerren können." Ob man sich nicht eher über die Zahl der Ausnahmen Gedanken machen sollte?

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