Netz für Flüchtlinge im Nürnberger Westen geplant

25.11.2015, 08:00 Uhr
Netz für Flüchtlinge im Nürnberger Westen geplant

© Michael Matejka

Die Infoveranstaltung des Sozialamtes mit 200 Besuchern im Quelle-Komplex sorgt hinter den Kulissen weiter für Gesprächsstoff. "Die Leute haben sich schlecht informiert gefühlt", sagt SPD-Stadtrat und Ortsvereinschef Michael Ziegler mit Blick auf die Leichtbauhallen für bis zu 400 Flüchtlinge, die derzeit neben dem Ex-Versandhaus aufgestellt werden. Im Laufe der Veranstaltung wurde heftige Kritik an den Behörden laut. Inklusive der Unterstellung, dass Fürsprecher "angekarrt" worden seien.

Dieser Vorwurf sei "völlig falsch gewesen", betont Ziegler, die Anwesenden seien ihm weitgehend bekannt gewesen. Für Uli Glaser, der bei der Stadt auch die ehrenamtlichen Hilfsdienste koordiniert, war es keine Überraschung, dass sich unter den Besuchern „ein Querschnitt der Bevölkerung“ befand, der „auffallend schlecht informiert ist“. Dazu gehörte die Nachfrage, zu welchen Uhrzeiten ein Flüchtlingslager abgesperrt sei. Hier betonten Vertreter der Polizei ebenso wie Sozialamtsleiter Dieter Maly: Asylunterkünfte seien "keine Gefängnisse".

Im Mittelpunkt der nächsten Wochen steht in Muggen- und Eberhardshof der Aufbau eines Helferkreises — insbesondere für die große Unterkunft neben dem Quelle-Komplex. Mit Elli Fuchsloch gibt es bereits eine Koordinatorin, die in Zusammenarbeit mit bestehenden Treffpunkten im Nürnberger Westen ein dichtes Netz an Unterstützern für die Flüchtlinge knüpfen soll.

Schon am Donnerstag, 3. Dezember, 19 Uhr, wird in der Werkstatt 141, Muggenhofer Straße 141, ein Treffen zum Projekt "Kulturlotsen" stattfinden. Bei Kulturbüro-leiterin Stefanie Dunker haben sich bisher zwölf Interessenten gemeldet. Sie hofft nun auf ein wachsendes Miteinander aller Einrichtungen.

Zudem wollen sich die Helfer aus vier kleineren Einrichtungen im Westen, die es bereits gibt, gezielt vernetzen. Für den 21. Januar 2016 ist in der Werkstatt 141 für 17 Uhr ein erstes großes Treffen angesetzt. Die Stadt will derweil mit Flyern über verschiedene Hilfsprojekte aufklären und Helfer gewinnen.

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