Wöhrder See: "Menschenscheuche" statt Vogelscheuche

22.8.2014, 16:14 Uhr
Hier stellt das Wasserwirtschaftsamt Anti-Gans-Netze auf.

© Stefan Hippel Hier stellt das Wasserwirtschaftsamt Anti-Gans-Netze auf.

Nachdem sich das Wasserwirtschaftsamt bereits auf die Suche nach menschlichen Vogelscheuchen begeben hat, haben Mitarbeiter am Mittwoch nun grüne Netze gelegt. Ein Zeitungsredakteur versuchte sich als Gänseschreck. Die Netze sollen den Tieren künftig den Weg zum Sandstrand versperren und gehören zu dem neuen Gänse-Vergrämungs-Konzept, mit dem Sör und Wasserwirtschaftsamt dauerhaft für einen sauberen Strand sorgen wollen. Ein solches Konzept ist dringend notwendig – künftig soll der Strand schließlich sogar noch vergrößert werden.

Die genauen Pläne wurden der Öffentlichkeit am Donnerstag vorgestellt. Unter dem Motto "Wir schaffen Platz für alle, 'Gans' sicher!" wollen das Wasserwirtschaftsamt, Sör sowei der Bund Naturschutz rund um den Wöhrder See einen Lebens- und Erholungsraum für Mensch und Tier schaffen.

Mit einem Netz sind Gänse und Enten ab sofort nur noch Zaungäste am Strand. Der grüne Netzzaun, der auch für die Tiere gut sichtbar ist, soll die Vögel vom Sand fernhalten. Und zwar indem das Netz den Zugang erschwert - und das Landen erschweren. Was noch kommt: Die Wasserfläche soll durch Sichtbarrieren, zum Beispiel mit Holzstämmen abgegrenzt werden. Die Beteiligten erhoffen sich damit, dass die Tiere einen anderen Teil des Sees aufsuchen, um dort nach Futter zu suchen.

Kontrollgänge am Zaun?

Gänzlich verjagen will man die Gänse schließlich nicht. Das heißt auch: Eine menschliche Vogelscheuche wird es in diesem Sinne am Wöhrder-See-Strand nicht geben. Man habe darüber diskutiert, die Idee im Moment verworfen. Einen Mitarbeiter aber, der sich am Strand aufhält, können sich die Verantwortlichen vorstellen. Einen, der die Funktion des 150 Meter langen Zauns überwacht. Und: das Fütterungsverbot. Kurzum: Er soll Menschen verscheuchen, die die Gänse durch Füttern anlocken.

Erst vor zwei Wochen wurde der Strand einer Grundreinigung mit Spezialgerät unterzogen.

In wenigen Monaten soll die Grundreinigung wiederholt werden. Bis dahin rücken fünfmal in der Woche städtische Mitarbeiter an, um den Strand von Müll und Verschmutzungen zu säubern.

Verwandte Themen


29 Kommentare