Neue Wohngebiete belasten Nürnbergs Infrastruktur

24.2.2017, 05:50 Uhr
Der Individualverkehr wird auch weiter zunehmen. Die CSU-Stadtratsfraktion fordert deshalb einen ganzheitlichen Verkehrsentwicklungsplan.

© Michael Matejka Der Individualverkehr wird auch weiter zunehmen. Die CSU-Stadtratsfraktion fordert deshalb einen ganzheitlichen Verkehrsentwicklungsplan.

"Die Bevölkerungsprognose geht von 530.000 Einwohnern bis zum Jahr 2026 aus", sagt Marcus König, verkehrspolitischer Sprecher der CSU-Fraktion im Stadtrat. Zahlreiche neue Wohngebiete seien in Planung. Dazu gehörten neue Stadtteile etwa an der Brunecker Straße auf dem früheren Südbahnhof oder am Tiefen Feld im Westen Nürnbergs. Mehrere Tausend neue Wohneinheiten sind geplant. An der Regensburger Straße entstehen alleine 1200 neue Wohnungen, zudem will sich ein Ikea-Markt dort ansiedeln. "Die Anwohner haben hier die Sorge, dass die Straßen nicht ausreichen und der Verkehr in die Wohngebiete ausweicht", meint Fraktionschef Sebastian Brehm.

"Wir brauchen eine Verkehrsentwicklungsplanung für das nächste Jahrzehnt", sind König und Brehm überzeugt. "Es fehlt die Adler-Perspektive, die Gesamtsicht auf die Stadt." Die Verkehrserschließung neuer Wohngebiete sei eine große Herausforderung. Daher müsse rechtzeitig geprüft werden, ob und in welchem Maße das großräumige Verkehrsnetz Nürnbergs in der Lage sei, den zu erwartenden Zuwachs der kommenden Jahre und Jahrzehnte abzuwickeln. Dazu sollen, so ein Auftrag an die Stadtverwaltung, Verkehrsprognosen aufgestellt werden.

Die CSU drängt darauf, dass mit dem Entwicklungsplan verschiedene Szenarien dargestellt werden, wie sich die Belastungen der Straßen in den neuen Wohn- und Gewerbegebieten, aber auch drum herum, entwickeln werden.

Zudem soll die Verwaltung darstellen, wo und auf welchen Trassen "möglicherweise notwendige neue große Erschließungsstraßen oder Hauptverkehrsachsen verlaufen könnten und wo durch Veränderungen am bestehenden Straßennetz Entlastung für die Wohngebiete erfolgen kann". Bei all den Planungen sollten die Bürger- und Vorstadtvereine mit einbezogen werden.

 

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