Neuer Wandschmuck wirbt für Zusammenhalt

8.7.2012, 07:59 Uhr
Neuer Wandschmuck wirbt für Zusammenhalt

© Romir

Sorgfältig poliert ein gutes Dutzend Kinder mit nassen Lappen das von ihnen geschaffene Mosaik. Gleich soll das 2,40 mal 1,20 Meter große Werk an der Fassade des Schulhauses befestigt werden — gleich neben dem Eingang von Vischers Kulturladen, wo es weithin sichtbar sein wird. Deshalb ist jetzt die letzte Gelegenheit, das gute Stück noch mal aus der Nähe zu betrachten, kleine Unreinheiten zu entfernen und es auf Hochglanz zu bringen.

„Wir halten zusammen“ steht in großen Buchstaben auf dem Bild, das ein Mädchen und einen Jungen zeigt und in der Mitte ein großes, rotes Herz. 18 Schülerinnen und Schüler aus den 5. und 6. Klassen der Realschule und des Gymnasium haben im Rahmen der Nachmittagsbetreuung an acht Terminen an diesem Werk gearbeitet: Von der ersten Idee („irgendwas zum Thema Vielfalt“) über Vorzeichnungen auf Pappe bis hin zur eigentlichen Mosaik-Erstellung.

„Wir haben Fliesen mit dem Hammer zerschlagen, das hat sehr viel Spaß gemacht“, erinnern sich die Jungs. Jeder durfte an jeder Stelle die so entstandenen bunten Stücke in die klebrige Masse drücken, bis schließlich das sorgfältig vorgezeichnete Bild in Farbe nachgebaut war.

Geholfen hat bei dem ganzen Projekt die bekannte Nürnberger Künstlerin Manuela Dilly, die unter anderem die „Vera und Flocke“-Statue für den Tiergarten geschaffen hat. „Kreative Leute von außen in die Schule zu bringen, ist uns sehr wichtig“, betont Karin Neumüller. Die stellvertretende Schulleiterin der Realschule ist auch verantwortlich für die tägliche Nachmittagsbetreuung von etwa 70 Kindern.

„Mit ihnen machen wir regelmäßig künstlerische Workshops, aber meistens entstehen Stücke, welche die Schüler dann mit nach Hause nehmen. Das Mosaik ist etwas Besonderes, da es außen an der Schulmauer bleibt, wo es wirklich jeder sehen kann.“

Ermöglicht wurde die Aktion durch eine Förderung aus dem „Paula Maurer“-Fördertopf des Amtes für Kultur- und Freizeit. Bei der Durchführung arbeiteten Schule, Künstlerin und Kulturladen zusammen. „Es war ja auch Zeit, dass da was passiert“, meint Kulturladenchef Gerhard Gassner: „Bisher hingen an dieser Wand noch die alten „Klangblumen“ aus Stahl — ein Kunstwerk, das vor über zehn Jahren entstanden war und an dem der Zahn der Zeit schon arg genagt hat.“

„Gefällt mir sehr gut“

So wurde der alte Wandschmuck in den Ruhestand geschickt und mit vereinten Kräften das Mosaik — aufgeteilt in vier Platten — an der Wand zum Eingang des Kulturladens angebracht. „Gefällt mir sehr gut, so etwas haben wir gebraucht“, lobt Schülercafé-Betreiber Shadu, als die Schüler mit den letzten Putzarbeiten fertig sind und Gassner sich bemüht, die Platten unter vielen hilfreichen Zurufen möglichst gerade an der Wand zu befestigen.

„Bin mal gespannt, ob es wieder zehn Jahre hält“, lacht Neumüller und prophezeit: „Die Kinder, die jetzt mitgearbeitet haben, werden es dann noch bei ihrem Abschluss da oben hängen sehen.“

 

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