Neujahrsgruß von OB Maly: "Unsere Hilfe ist gefordert"

29.12.2014, 19:11 Uhr
Nürnbergs OB Maly schätzt Stadt und Menschen: "Schon lange können wir uns an einer wiederaufgebauten, lebens- und liebenswerten Stadt erfreuen. Das soll auch so bleiben."

© dpa Nürnbergs OB Maly schätzt Stadt und Menschen: "Schon lange können wir uns an einer wiederaufgebauten, lebens- und liebenswerten Stadt erfreuen. Das soll auch so bleiben."

„Liebe Nürnbergerinnen und Nürnberger, über 50 Millionen Menschen, darunter allein sieben Millionen Kinder, sind weltweit auf der Flucht. Viele von ihnen fliehen nach Europa. Und auch innerhalb Europas gibt es Wanderungsbewegungen. Wer möchte es jungen Menschen verdenken, dass sie die Freizügigkeit nutzen, wenn zu Hause die Arbeitslosenquoten jenseits der 40 Prozent liegen. Unsere Solidarität ist da gefragt.

Die Asyl- und Flüchtlingsprobleme haben medial das Jahr geprägt, vielleicht mehr, als das angesichts der tatsächlichen Zahlen angebracht gewesen wäre. 200.000 Menschen sind nach Deutschland gekommen. Einige von ihnen suchen auch in unserer Stadt Schutz. Derzeit haben rund 2000 Menschen bei uns Aufnahme gefunden. Das ist weniger als ein halbes Prozent der Bevölkerung Nürnbergs. Es ist eine humanitäre Pflicht, dass wir den Menschen in Not beistehen. Unsere Hilfsbereitschaft ist gefordert.“

Maly erinnert im weiteren Verlauf an die Kommunalwahl 2014, die Wahl zum Europäischen Parlament und den Bürgerentscheid über die Ausmalung des Historischen Rathaussaals. Der OB: „Dieser Bürgerentscheid war ein Stück unmittelbarer Demokratie.“

Und er nennt Herausforderungen für die Zukunft. „Wir müssen darauf achten, dass die Schere zwischen Arm und Reich nicht weiter auseinandergeht. Deshalb kümmern wir uns um die ,Gerechtigkeitsinfrastruktur‘, also um den Ausbau von Kindertagesstätten, um Horte, um Schulen und Bildung. Wir wollen den Frankenschnellweg bald kreuzungsfrei ausbauen, um Lärm und Schadstoffe zu mindern.

Wir planen Maßnahmen zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit ebenso wie ein Freiraumkonzept, das den Wert der in unserer Stadt nicht so üppig vorhandenen Grünflächen erhöht. Wir werden Bauland mobilisieren und den Wohnungsbau ankurbeln. Wir sehen die Ausbaupläne der Hochschulen auf dem AEG-Gelände mit Freude und werden sicher für das ehemalige Quelle-Versandzentrum einen spannenden Nutzungsmix konzipieren können.“

Der OB freut sich, dass die Zahl der Geburten zunimmt. Und er erinnert an die Bombennacht vom 2. Januar 1945 und den Wiederaufbau. Er spricht von einem „lebens- und liebenswerten Nürnberg“. Das solle so bleiben. „Wir alle können dazu beitragen mit unserem Optimismus.“

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