NN-Talk: Kommt Nürnbergs Surfer-Welle schon 2019?

17.7.2018, 15:42 Uhr
Drei Surf-Experten unter sich: Dauerwelle-Initiator Michael Heitz (von links), Kitesurferin Daniela Moroz und Kitesurf-Weltmeister Florian Gruber diskutieren am Nürnberger Stadtstrand.

© Horst Linke Drei Surf-Experten unter sich: Dauerwelle-Initiator Michael Heitz (von links), Kitesurferin Daniela Moroz und Kitesurf-Weltmeister Florian Gruber diskutieren am Nürnberger Stadtstrand.

Seit Jahren trommelt der Verein Nürnberger Dauerwelle e.V. für eine derartige Freizeitattraktion, wie es sie am Münchner Eisbach schon lange gibt. Dort zeigen Wassersportler, wie geschickt sie mit ihrem Surfbrett auf der stehenden Welle reiten können.  Ein Spektakel auch für viele Zuschauer und Passanten.

Das könnte es ebenfalls in Nürnberg geben: Die Pläne sind von der Stadt genehmigt, man könnte also die Ärmel hochkrempeln und loslegen. Nur: Wer zahlt's? 250.000 Euro hat der Freistaat als Zuschuss zugesagt, die Stadt hält sich dagegen eisern zurück. Der Verein Nürnberger Dauerwelle mit 100 Mitgliedern versucht, Sponsoren für das ehrgeizige Projekt zu finden. "Wir hatten sehr gute Gespräche mit lokalen, mittelständischen Unternehmen, die uns unterstützen wollen", berichtet Vereinsvorstand Michael Heitz beim NN-Talk.

Doch einen Scheck mit einer konkreten Summe gibt es bislang noch nicht. Auf das Nachbohren von Moderator und NN-Redakteur Kurt Heidingsfelder erklärt der 34-jährige Heitz lediglich: "Dafür ist es noch zu früh." Immerhin lässt er sich entlocken, dass er mit einer "handvoll" interessierter Firmen Kontakt hat. Wenn die Finanzierung heuer geklärt würde, könnte man die künstliche Welle nächstes Jahr bauen. Der zeitliche Vorlauf ist nötig, weil der Standort Fuchsloch  im Landschaftsschutzgebiet liegt. Man muss also auf die Fauna Rücksicht nehmen.

Mehr als 2000 Surfer in der Metropolregion

Wenn es 2019 nicht klappen sollte, dann eben ein Jahr später, unterstreicht Freizeitsportler Heitz. An den Plänen will man unbedingt festhalten, erklärt der Vereinschef unter dem Beifall des interessierten Publikums, das es sich in den Liegestühlen des Stadtstrands bequem gemacht hat. Nach Heitzs Schätzungen gibt es schließlich 2000 bis 2500 Surfer in der Metropolregion Nürnberg. Einer von ihnen ist Florian Gruber, fünffacher Kitesurf-Weltmeister aus der Region. Er stammt aus Muhr am See und studiert "Internationales Management" in Ansbach.

Gruber surft zwar in einer ganz anderen Liga, nämlich mit Lenkdrachen auf den Weltmeeren. Der mit zahllosen Preisen überhäufte 24-Jährige kann jedoch einer Pegnitz-Welle durchaus etwas abgewinnen: "Ich finde das Vorhaben sehr positiv und unterstütze es nachdrücklich. Wer sportlich ist, hat das Surfen auf der stehenden Welle schnell raus."  Zum Schließen der enormen Finanzlücke kann Gruber allerdings nichts beitragen: "Wenn ich die noch fehlenden 650.000 Euro in der Portokasse hätte, würde ich sie natürlich spenden", scherzt er. Doch seine Weltmeister-Titel lassen sich längst nicht so vergolden wie jene von Fußballern. Gruber ist schon froh, wenn er mit Hilfe von Sponsoren seine eigenen Unkosten decken kann.

So hoffen die Mitglieder der Nürnberger Dauerwelle auf sprudelnde Sponsorengelder aus der hiesigen Wirtschaft. Denn die Welle ist laut Vereinschef  Heitz keineswegs nur etwas für Spitzensurfer: Mittels eines Drehmechanismus kann man sie größer oder kleiner einstellen, so dass sie auch für Anfänger geeignet ist. Und das Surfen auf der Pegnitz soll möglichst kostenfrei sein oder nur eine geringe Gebühr kosten.

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