#NNlabor: Fake News können gefährlich sein

14.3.2017, 19:07 Uhr
#NNlabor: Fake News können gefährlich sein

© Illustration: Bronislav Hava

#NNlabor: Fake News können gefährlich sein

Redakteure der Nürnberger Nachrichten, darunter Chefredakteur Michael Husarek, Redakteure von nordbayern.de diskutierten zusammen mit Markus Paul, Professor für Ressort-Journalismus an der Hochschule Ansbach, und dem Publikum beim zweiten NN-Labor in der Service-Manufaktur Josephs.

Würden Sie Fake News erkennen, wenn Sie sie treffen? Dieser Frage ging Christian Urban von nordbayern.de mit einem Experiment nach. Er präsentierte dem Publikum verschiedene Schlagzeilen und ließ es dann entscheiden, welche wahr und welche falsch sind. Die Zuhörer entschieden sich in fast allen Fällen richtig — ein Bild, das die Realität leider nur bedingt widerspiegelt.

#NNlabor: Fake News können gefährlich sein

Vor allem im Internet habe man, so Urban, tagtäglich mit Fake News zu kämpfen. Gerade soziale Netzwerke wie Facebook sind geeignet, um Falschmeldungen unkompliziert und vor allem sehr schnell zu verbreiten. "Fake News sind die bewusste Verbreitung bewusster Lügen. Dabei bedient man sich der viralen Mechanismen der sozialen Netzwerke", definiert Markus Paul, Professor für Ressort-Journalismus an der Hochschule Ansbach, das Phänomen.

Wie einflussreich Falschmeldungen sein können, zeigte zuletzt die Wahl in USA. Muss man sich somit in Deutschland vor der diesjährigen Bundestagswahl fürchten? "Ich glaube, Fake News können das Ergebnis beeinflussen", so Paul.

Könnten sie damit vielleicht sogar irgendwann das Ende der Demokratie bedeuten? "Es ist ja nicht so, als wären gar keine seriösen Medien mehr vorhanden", sagt NN-Chefredakteur Michael Husarek. Deren Aufgabe müsse es sein — nicht nur im Wahlkampf — darauf zu achten, welche Nachrichten wahr sind und das entsprechend transportieren.

#NNlabor: Fake News können gefährlich sein

Es gibt "gut gemachte" Fake News — und damit sehr gefährliche. Und es gibt "schlechte" Fake News, die wiederum relativ leicht zu durchschauen sind. Bei der zweiten Kategorie reicht — wie Experte Paul betonte — oftmals bereits der gesunde Menschenverstand aus, um sie als Falschmeldungen zu entlarven. Anders steht es um Nachrichten, die ebenso bewusst falsch, gleichzeitig aber glaubhaft gemacht sind. Hier sind nicht nur die Leser selbst, sondern auch seriöse Medien gefordert, zu recherchieren, aufzuklären und richtigzustellen.

Am Montag, 10. April, geht das NN-Labor im Josephs um 18 Uhr in die nächste Runde: Redakteure der Nürnberger Nachrichten und des Onlineportals nordbayern.de diskutieren mit Experten — und auch mit Ihnen — über das Thema: "Immer, schnell, überall: Online-Journalismus zwischen Anspruch und Wirklichkeit — Eine Diskussion über die Zukunft der digitalen Medien." Weitere Details zu der Veranstaltung folgen in Kürze, Anmeldungen sind aber bereits jetzt möglich per E-Mail an josephs@scs.fraunhofer.de

 

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