Nürnberg: Asylbewerber schlafen nur noch in Notfällen im Zelt

13.9.2014, 13:17 Uhr
Ein Stockbett neben dem anderen: Männer, Frauen und Kinder lebten im Zelt an der Deutschherrnstraße dicht aufeinander.

© Michael Matejka Ein Stockbett neben dem anderen: Männer, Frauen und Kinder lebten im Zelt an der Deutschherrnstraße dicht aufeinander.

Der Regen prasselt auf die Plastikplanen, auf der Wiese des Sportplatzes, auf dem die Flüchtlingszelte aufgebaut sind, sammelt sich das Wasser in einer großen Pfütze - hier sollten nach Möglichkeit keine Menschen untergebracht werden, selbst wenn die Zelte beheizbar sind.

Das sieht auch die Regierung von Mittelfranken so, die die Zelte sowie die sanitären Anlagen lediglich für Notfälle noch stehen lässt: "Bei weiteren starken Zugängen" müsse die Deutschherrnstraße möglicherweise doch genutzt werden, heißt es in einer Mitteilung.

Diese Situation kann jederzeit eintreten, ist das Flüchtlingszelt an der Frankenstraße, das 100 Menschen aufnehmen kann, doch bereits mit 98 Personen belegt. Die Zelte auf dem Parkplatz des Erlanger Freibads West mit einer Gesamtkapazität von 300 Plätzen sind ebenfalls gut ausgelastet.

Und weil die Zentrale Erstaufnahmestelle in Zirndorf völlig überfüllt ist, bleiben bei Neuzugängen demnach noch die Zelte an der Deutschherrnstraße - oder die Regierung von Mittelfranken schafft es, weitere Ausweichquartiere wie zum Beispiel das ehemalige Möbelhaus Höffner in Fürth aufzutun. Dort sollen ab Montag zunächst 500 Asylbewerber unterkommen, insgesamt wird es 1000 Schlafplätze geben.

Unterdessen hat der katholische Stadtdekan in Nürnberg, Hubertus Förster, alle Pfarreien angeschrieben: Sie sollen überlegen, ob sie Unterkünfte für Flüchtlinge bereitstellen können. Unklar sei allerdings noch, welche Auflagen dabei zu erfüllen sind.

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