Nürnberg baut Videoüberwachung in U-Bahnhöfen aus
11.7.2017, 05:37 UhrWarum so extrem lang? "Wir hängen nicht nur neue Kameras auf", meint Friedrich Hantke, Leiter des U-Bahn-Bauamts, "wir müssen auch das Leitungsnetz ertüchtigen, das eine Unmenge von Daten aufnehmen soll." Außerdem erfolgen die Arbeiten nur in der betriebsfreien Zeit - also nachts. Und es habe auch mit der Auslastung des Personals zu tun.
Hantke unterstreicht, dass die veranschlagten 56 Monate so gerechnet seien, dass dann die letzte Kamera in Betrieb geht. Zuvor schon würde das Videonetz der U-Bahn Schritt für Schritt verbessert. Künftig sollen die Bahnsteige der U-Bahnhöfe von beiden Seiten einsehbar sein, auch Treppen, Verteiler- und Zwischengeschosse und Aufzüge sind dann im Blick der VAG-Leitzentrale - und auch der Polizei. Sie kann auf die Bilder zurückgreifen. Das ist zwar jetzt schon möglich, doch die mangelhafte Qualität ist momentan für Polizeiarbeit wenig brauchbar.
Trotzdem: Etwa 20 Mal pro Woche fordern die Ordnungshüter derzeit Videos an, erklärt die Polizeipressestelle auf Anfrage. Laut Sicherheitsbericht des Polizeipräsidiums Mittelfranken wurden 2016 im öffentlichen Nahverkehr 3357 Straftaten angezeigt. Da kann das Videomaterial manchmal als Beweis genutzt werden.
Der Recht- und Wirtschaftsausschuss des Nürnberger Stadtrats entscheidet am Mittwoch in einer Woche über das 5,05 Millionen Euro System, das eine lückenlose Überwachung der U-Bahnhöfe ermöglichen soll. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hatte vor einigen Wochen einen Landeszuschuss von 1,5 Millionen Euro zugesagt.
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