Nürnberg: Erdgräber werden günstiger, Urnen teurer

13.11.2018, 11:13 Uhr
Die Stadt Nürnberg will 2019 an der Gebührenschraube drehen.

© Nicolas Armer Die Stadt Nürnberg will 2019 an der Gebührenschraube drehen.

Auf den städtischen Friedhöfen waren im vergangenen Jahr 83,6 Prozent der Gräber belegt, fast jedes fünfte Grab blieb leer. Das sei nicht ideal, so der Dienststellenleiter der Friedhofsverwaltung, Gerhard Kratzer. Denn die Kosten für die Infrastruktur fallen trotzdem an, während die Einnahmen durch die Rückgabe von Gräbern und den Trend zur Urnenbestattung sinken.

Hinzu kommt auf einigen Anlagen ein hoher Sanierungsbedarf. So müssen zum Beispiel die Treppen auf dem Westfriedhof erneuert werden, 2019 soll auch das prächtige Portal aufwendig saniert werden. Und das bei einem zuletzt für 2017 erwarteten Defizit von 2,9 Millionen Euro.

Ein Mittel, um gegenzusteuern, war seit Jahren das stete Drehen an der Gebührenschraube. Ab 2017 verlangte die Stadt bis zu 25 Prozent mehr für Gräber und Bestattungen. Ein schwieriger Entschluss für die Stadträte, um den Betrieb aus den roten Zahlen zu bringen. Mit einer erneuten Erhöhung der Bestattungs- und Friedhofsgebühren rechnet Kratzer frühestens im Juli 2019. Auch wenn sich bereits jetzt abzeichnet, dass diese völlig anders als bisher aussehen werden.

Stadt will hohe Fixkosten auffangen

"Wir kommen um eine Neukalkulation der Bestattungs- und Friedhofsgebührensatzung nicht herum.“ Früher sei die Frage der Fläche das alles bestimmende Thema gewesen. Heute seien nicht knappe Flächen, sondern niedrigere Einnahmen das Problem — bei gleichzeitig hohen Fixkosten. Derzeit sitze er noch über der Kalkulation. Doch es zeichnet sich bereits jetzt ab, dass Erdgräber künftig günstiger und Urnen teurer werden könnten.

Neben Süd- und Westfriedhof unterhält die Stadt Friedhöfe in Boxdorf, Fischbach, Höfen, Katzwang, Großgründlach, Großreuth, Reichelsdorf und Worzeldorf. Darüber hinaus gibt es zehn kirchliche Friedhöfe und den der Israelitischen Kultusgemeinde. 

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