Nürnberger beschweren sich 14.000 Mal bei Sör

25.9.2014, 06:00 Uhr
Nürnberger beschweren sich  14.000 Mal bei Sör

© dpa

Natürlich, die Mitarbeiter des städtischen Eigenbetriebs drehen Tag für Tag ihre Kontrollrunden — doch die Stadt ist groß und die Angestellten können eben nicht überall sein. Und so sagt auch Uwe-André Bauer: „Die Hinweise der Bürger sind uns sehr wichtig. Wir sind auf die Mithilfe der Nürnberger angewiesen — besonders an den versteckten Ecken, wenn mal wieder eine Laternenleuchte ausgefallen ist oder wenn Spaßvögel über Nacht mal wieder Baustellenabsperrungen verstellt haben.“

An die 14.000 Schadensmeldungen verzeichnen die Sör-Mitarbeiter durchschnittlich im Jahr. „Das läuft über verschiedene Wege“, verdeutlicht Bauer. Natürlich geht es klassisch per Telefon. E-Mails sind auch möglich, zudem kann man im Internet eine Online-Anwendung ausfüllen. Ein besonderer Service — in der Anwendung werden Schritt für Schritt der genaue Schaden und der Ort abgefragt, dies soll die Eingabe erleichtern.

Schadensmeldung auch via App

Immer mehr Nürnberger greifen seit einiger Zeit auch zum Smartphone und benutzen sogenannte Schadensmelde-Apps, weiß Bauer. „Es gibt hier bundesweite Portale.“ Diese Portale wiederum geben die Rückmeldungen an die Kommunen weiter. Einfach und praktisch. Eine gute und nachahmenswerte Idee, wie Bauer meint: „Die Stadt will hier eine App generieren, wir sind da dran.“

Was melden die Nürnberger? „Die Klassiker: Die Leuchten der Straßenlaterne sind ausgefallen, auf dem Gehsteig ist Hundekot, Bänke sind beschädigt.“ Und er merkt an: „Generell geht es oft um Verschmutzung im öffentlichen Raum — wenn Müll herumliegt oder Glasscherben in der Fahrradunterführung sind.“

Laute Laub-Bläser sorgen für Ärger

Im Oktober melden sich besonders viele Anwohner: Die herabfallenden Blätter sorgen für Verdruss und viele Nachfragen. So gibt es Beschwerden wegen der lauten Akku-Bläser der Sör-Mitarbeiter. Anwohner melden sich auch, wenn Laub vom öffentlichen Raum auf ihrem Privatgrund landet. Und manch einer sieht es gar nicht gerne, wenn die Stadt fürs Laub Sammelplätze einrichtet und mangels Platznot auch mal kurzzeitig dafür öffentliche Parkplätze in Beschlag nimmt.

Mitunter werden auch Schäden gemeldet, für die man gar nicht zuständig ist. Doch bemühe man sich, den Anwohnern die Mühe zu erleichtern. Sind etwa der städtische Abfallwirtschaftsbetrieb (ASN) oder der städtischen Eigenbetrieb Stadtentwässerung und Umweltanalytik (SUN) zuständig, dann geben die Sör-Mitarbeiter die Informationen weiter.

Wer sich über Laub, Müll und Co. ärgert, der lässt mitunter gehörig Dampf ab. Für die Kollegen am Sör- Servicetelefon sei dies allerdings „nicht immer ein Vergnügen“, wie es Uwe-André Bauer diplomatisch ausdrückt: „Der Ton macht die Musik, manche sind so verärgert, die brauchen ein Ventil. Es gibt immer wieder welche, die sich hier im Ton vergreifen. Das ist relativ unschön.“ Und er merkt an: „Es ist ein rein subjektives Empfinden: Ich habe das Gefühl, dass diese Anrufe immer mehr zunehmen.“

Informationen unter www.nuernberg.de/internet/soer — das Servicetelefon ist erreichbar unter (09 11) 2 31 76 37.

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