Nürnberger Bratwurst jetzt auch in Japan geschützt

21.1.2018, 05:22 Uhr
Sie ist Kult, Kulturgut und Nürnberger Wahrzeichen: die Rostbratwurst.

© SamSon Sie ist Kult, Kulturgut und Nürnberger Wahrzeichen: die Rostbratwurst.

Das teilte Landwirtschaftsminister Christian Schmidt mit. Nach jahrelangen Verhandlungen konnten sich die EU und Japan im Dezember auf ein Partnerschaftsabkommen einigen, das Handelshemmnisse beim Austausch von Waren und Dienstleistungen beseitigen soll. Dem Abkommen müssen noch das EU-Parlament und die Länder zustimmen. Im Rahmen dieses Abkommens konnte auch zum ersten Mal in einem asiatischen Land das europäische System der geschützten geografischen Herkunftsangaben für regional-typische Lebensmittel aus der EU durchgesetzt werden.

Laut Schmidt wurden 205 solcher qualitativ herausragender Lebensmittel aus Europa in dem Abkommen aufgeführt, darunter zwölf aus Deutschland. Mit dabei sind die Rostbratwurst und die Lebkuchen aus Nürnberg. Folgende Produkte sind ebenfalls durch geografische Herkunftsangaben geschützt: Bayerisches Bier, Hopfen aus der Hallertau, Marzipan aus Lübeck, Münchener Bier und Korn.

Vorbild für andere Freihandelsabkommen?

Das Handelsabkommen schützt auch einige Weinanbauregionen: Franken, Mittelrhein, Mosel, Rheingau, Rheinhessen. Frankenwein, der in China angebaut wird, oder eine Nürnberger Rostbratwurst aus Thailand darf es also nicht geben.

"Qualitativ herausragende Lebensmittel wie die 'Nürnberger Lebkuchen‘ und die 'Nürnberger Rostbratwürste‘ werden zukünftig in Japan gegen Nachahmung geschützt. Damit erhöhen wir die Marktchancen deutscher Qualitätsprodukte mit geografischen Herkunftsangaben in diesem kaufkräftigen Markt", stellte Schmidt fest. Der Minister hofft, dass das Abkommen Vorbild für andere Freihandelsabkommen wird.

Welche Umsätze mit Lebkuchen und Rostbratwürsten derzeit erzielt werden, dazu liegen dem Landwirtschaftsministerium keine Zahlen vor. Der Weinkonsum in Japan hat sich zwischen 2005 und 2014 verdoppelt. 2016 exportierten die deutschen Winzer 30.000 Hektoliter im Wert von 16 Millionen Euro nach Japan. Begehrt sind Spätlesen.

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