Nürnberger Dienstleister infowerk ist insolvent

31.10.2013, 11:35 Uhr

Der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Rechtsanwalt Volker Böhm erklärte, Löhne und Gehälter der 110 Mitarbeiter seien bis Ende des Jahres durch das Insolvenzgeld der Arbeitsagentur gesichert. „Kündigungen sind derzeit kein Thema.“

Jetzt gehe es erst einmal darum, mit den Kunden zu sprechen, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und den Ist-Zustand zu analysieren. „Danach wird dann ein Fortführungskonzept erstellt“, so Böhm — nach Plan noch vor Jahreswechsel. Sein erster Eindruck sei positiv, das Unternehmen sei innovativ. Für eine Antwort auf die Frage, ob es am Ende zu einer Eigensanierung oder dem Verkauf an Investoren komme, sei es aber noch zu früh.

1977 gegründet, hat sich infowerk darauf spezialisiert, Werbekonzepte zu entwickeln, die nötige Software zur Betreuung der Marketingmaßnahmen mitzuliefern und schließlich auch den Druck von Flyern, Broschüren & Co. anzubieten. 2001 waren die Nürnberger nach eigenen Angaben der europaweit erste Anbieter von Fotobüchern und -kalendern.

Vor drei Jahren verlor das Unternehmen jedoch einen Großkunden, der Umsatz fiel von 19,5 Mio. € noch 2010 auf 12,5 Mio. € 2011. Rund 90 Mitarbeiter mussten gehen, die eingeleiteten Sparmaßnahmen hätten indes nicht mehr rechtzeitig gegriffen, so Sprecher Schorlemmer. Daher jetzt der Antrag auf Insolvenz. Geschäftsführer Winfried Gaber solle aber im Amt bleiben.

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