Nürnberger Menschenrechtspreis geht an Amirul Haque Amin

Nürnberg - Es war eine einstimmige Entscheidung: Die internationale Jury unter Vorsitz des Oberbürgermeisters Ulrich Maly wird den Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis 2015 an den Bangladescher Amirul Haque Amin verleihen.

Der 53-Jährige erhält die Auszeichnung, weil er sich für die "Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen, die in der exportorientierten Bekleidungsindustrie von Bangladesch tätig sind" mit großem Engagement eingesetzt hat. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert.

© Christine Dierenbach/Stadt Nürnberg

Amirul Haque Amin lebt wegen seines Einsatzes für bessere Konditionen der Arbeiter in ständiger Gefahr. So hat ihn der Verband der Bekleidungsindustrie und Exporteure heftig attackiert, weil er Beschwerden Betroffener öffentlich gemacht hat. Deshalb sieht die Jury ihre Entscheidung auch als Signal, dass Amirul Haque Amin "und seinen Mitstreitenden den notwendigen Schutz gibt, um ihre wichtige Arbeit für menschenwürdige Arbeitsbedingungen fortsetzen zu können".

Seit 1995 vergibt die Stadt Nürnberg alle zwei Jahre die Auszeichnung an Personen, die sich zum Teil unter erheblichen persönlichen Risiken für die Wahrung der Menschenrechte einsetzen.

Der Preis ist laut Satzung ein Symbol dafür, dass Nürnberg, die einstige Stadt der nationalsozialistischen Reichsparteitage und der menschenverachtenden NS-Rassegesetze, "in Gegenwart und Zukunft nur noch Signale des Friedens" aussendet. Die elfte Preisverleihung wird am Sonntag, 27. September 2015, im Nürnberger Opernhaus stattfinden.