Nürnberger Menschenrechtspreisträger Soltani im Hungerstreik

23.3.2018, 15:50 Uhr
Nürnberger Menschenrechtspreisträger Soltani im Hungerstreik

© privat

Der heute 64-Jährige will damit auf die äußerst fragwürdige und diskriminierende Behandlung von politischen Gefangenen durch die Teheraner Staatsanwaltschaft aufmerksam machen. Denn zum Nouruz-Fest (21. März) erhielten viele der Inhaftierten mindestens zwei Wochen Urlaub — oft sogar mit der Aussicht auf Verlängerung um weitere 14 Tage. Nur die eingesperrten Menschenrechtsaktivisten oder Oppositionellen seien dabei übergangen worden, klagt Maede Soltani, die in Nürnberg lebende Tochter des einstigen Anwalts.

"Für politische Gefangene wie meinen Vater und viele andere wurde kein einziger Urlaubstag genehmigt", schreibt die Industriedesignerin und fährt fort: "Es ist nun schon das siebte Neujahrsfest, das mein Vater nicht mit seiner Familie feiern darf." Er sei in keiner guten körperlichen und gesundheitlichen Verfassung, leide unter verschiedenen Magen- und Darmproblemen sowie einem instabilen Blutdruck. Umso gefährlicher sei dieser zweite Hungerstreik, zu dem er sich gezwungen sehe.

Abdolfattah Soltani sitzt, abgesehen von ganz wenigen Unterbrechungen, seit 2011 in Haft. Angeklagt wurde er unter anderem wegen der Annahme des "ungesetzlichen" Nürnberger Menschenrechtspreises.

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