Ökologie geht vor: Moorenbrunnfeld wird nicht bebaut

5.5.2016, 07:59 Uhr
Ökologie geht vor: Moorenbrunnfeld wird nicht bebaut

© Willi Bauer

Nun also doch nicht: Das im Flächennutzungsplan der Stadt als Wohngebiet ausgewiesene Moorenbrunnfeld wird in absehbarer Zeit nicht bebaut. Baureferent Daniel Ulrich brachte diese – für viele Anwohner rund um das Areal frohe – Botschaft im Rahmen eines Referentengesprächs der Awo Altenfurt in den Stadtteil. „Das Gebiet ist ökologisch unmöglich für eine Wohnbebauung“, sagte Ulrich. Die Stadt müsse zu viele Ausgleichsflächen opfern. Denn zahlreiche seltene Tiere und Pflanzen, die speziell auf den kargen, sandigen Boden angewiesen sind, leben hier.

Die Verwaltung überprüfte dahingehend jede Menge Gutachten. Wegen des notwendigen Interessenausgleichs von Ökonomie und Ökologie erfolgte dann die Entscheidung, dass keine Bebauung auf dem Moorenbrunnfeld möglich ist. Unklar, so der Baureferent weiter, sei lediglich, was Siemens auf seiner eigenen Gewerbefläche, die unmittelbar an das Areal angrenzt, machen wird.

Die mögliche Bebauung des Moorenbrunnfeldes ist ein Thema, das die Stadtteilbewohner schon seit vielen Jahren umtreibt. Bereits 2002 sprachen sich bei einer Bürgerbeteiligung für den damals neuen Flächennutzungsplan 4000 Menschen für den endgültigen Verzicht auf Wohn- und Gewerbebauten und die Ausweisung des Areals als Grün- und Freifläche aus. Der Bürgerverein Südost startete eigens dafür eine Unterschriftenaktion.

Dies beeindruckte damals offenbar die beiden großen Rathaus-Parteien. Weil für den Wohnungsbau noch genügend andere Flächen zur Verfügung standen, stimmten sie Ende September 2003 im Stadtplanungsausschuss erstmals für die Einstellung des Bebauungsplanverfahrens.

Kürzlich forderte der ÖDP-Stadtrat Thomas Schrollinger dann erneut, das Moorenbrunnfeld nicht zu bebauen. Er beantragte, dass das (wieder) im Flächennutzungsplan der Stadt als "Wohnbaufläche" ausgewiesene Gebiet in eine "Grünfläche" umgewidmet wird. Das Areal werde seit Jahren aus gutem Grund verschont, findet Schrollinger.

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