Olympia-Gold spornt Nürnberger Eisläuferinnen an

15.2.2018, 20:29 Uhr
Der Olympiasieg in Südkorea inspiriert auch junge Eiskunstläuferinnen in Nürnberg, die von Verena Diebold in der Arena trainiert werden. Diebold rechnet auch in der Noris mit einem "Ruck" für ihre Sportart.

© Martin Regner Der Olympiasieg in Südkorea inspiriert auch junge Eiskunstläuferinnen in Nürnberg, die von Verena Diebold in der Arena trainiert werden. Diebold rechnet auch in der Noris mit einem "Ruck" für ihre Sportart.

"Es fühlt sich schön an, dass Deutschland mal wieder gewinnt. Das macht uns stolz", sagt die 15-jährige Veronika Weber und strahlt dabei über das ganze Gesicht. In der Nacht haben Aljona Savchenko und Bruno Massot in Südkorea Gold im Eiskunstlauf gewonnen. Das erste olympische Gold für Deutschland im Paarlauf seit Ria und Paul Falk im Jahre 1952.

Es ist deshalb kein Tag wie jeder andere in der Nürnberger Eis-Arena, auch wenn es dort so kalt ist wie immer, die Eisfläche so glatt ist wie immer und auf dem Eis so viel los ist wie immer: Die Sportlerinnen, die hier trainieren, haben ein unübersehbares Strahlen im Gesicht.

Natürlich hat Veronika Weber den Auftritt des deutschen Eiskunstlauf-Duos in Pyeongchang live im Fernsehen verfolgt, genau wie ihre Trainerin Verena Diebold vom Eislaufclub Nürnberg (ECN). Zur Goldmedaille meint Diebold: "Das war überraschend, nach dem verpatzten Kurzprogramm. Aber es war absolut verdient."

Der Moment, in dem der Sieg feststand, hat die erfahrende Trainerin sehr bewegt: "Normalerweise bin ich nicht so nah am Wasser gebaut, aber das war schon ein tolles Gefühl."

Der ECN fahre immer zum Sommertraining nach Oberstdorf und dort habe sie das Paar schon persönlich kennengelernt: "Wir haben auch Schlittschuhe mit ihren Autogrammen drauf." An ihre Begegnung mit den Olympioniken denkt Verena Diebold heute besonders gern zurück: "Das ist ein super-freundliches Paar."

Hochgesteckte Ziele

Auf der Eisfläche hinter Diebold drehen derweil Mädchen in rosa Jäckchen ihre Runden, probieren sich in möglichst eleganten Sprüngen, Spiralen und Pirouetten. Veronika Weber, die 15-Jährige mit Pferdeschwanz, fühlt sich durch den Olympiasieg "gleich mehr motiviert" für ihr eigenes Training.

Wenn es nach ihr geht, dauert es nicht wieder 66 Jahre, bis wieder ein deutsches Paar olympisches Gold im Eiskunstlauf holt. Denn ihr erklärtes Wunschziel ist, spätestens nach dem Sieg von Savchenko und Massot, hoch gesteckt: "Auch so erfolgreich werden wie sie."

Und nicht nur die Schülerin ist Feuer und Flamme für den kalten Sport. Trainerin Diebold rechnet infolge des Olympia-Erfolgs mit einem "Ruck" für den Eiskunstlauf auch in Nürnberg: "Wir haben ohnehin schon eine große Nachfrage, aber ich kann mir schon gut vorstellen, dass jetzt noch mehr Leute kommen." Über mangelndes Engagement kann sich der ECN derzeit nicht beklagen: "Zu Pokalturnieren fahren wir schon immer so mit 20 bis 30 Kindern", erklärt die Trainerin nicht ohne Stolz.

Mit ein bisschen Wehmut denkt Diebold an die Zeit vor rund 40 Jahren zurück, als sie selber von den damals großen Stars auf dem Eis inspiriert wurde: "Da war grad der Norbert Schramm der aufgehende Stern. Das war mein Vorbild, genau wie Rudi Cerne und Heiko Fischer. Da habe ich schon geguckt, wie die laufen und wie hoch die springen."

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