Online-Petition gegen Ponyreiten auf dem Volksfest

2.9.2015, 06:00 Uhr
Online-Petition gegen Ponyreiten auf dem Volksfest

© Foto: Roland Fengler

Zu viel Krach, monotones Im-Kreis-Laufen, unpassende Sättel und vieles mehr – das sind die Argumente, mit denen die Verfasser der Petition gegen das Ponykarussell ins Feld ziehen. „Um zu sehen, dass es den Tieren nicht gut geht, braucht man kein Veterinär zu sein“, sagt Stefanie Schülein vom Verein „Menschen für Tierrechte Nürnberg“. Sie befürchtet, dass die Tiere womöglich Langzeitschäden davontragen, wenn Kinder auf ihnen reiten. Ihre Forderung: Ponyreiten auf Volksfesten muss verboten werden.

„In unserem Betrieb ist alles in Ordnung“, sagt dagegen Edmund Kaiser. Er betreibt den in die Kritik der Aktivisten geratenen „Reitsalon Alt Wien“. „Ich mache meine Arbeit mit Herz“, sagt er, „wir achten genau darauf, unsere Tiere artgerecht zu halten.“ Noch nie habe es seitens der Veterinäre eine schlechte Eintragung gegeben, so Kaiser. Das sagt im Übrigen nicht nur er, sondern das bestätigt auch das Nürnberger Veterinäramt, das den Betrieb auf dem Volksfest regelmäßig kontrolliert. Erst am Montag hat Amtstierärztin Daniela Rickert nach dem Rechten gesehen. „Den Tieren geht es gut“, sagt sie, „sie stehen gut im Futter, die Hufe sind gemacht.“ Außerdem haben die Tiere eine Koppel, auf der sie sich in den Pausen frei bewegen können. Verhaltensauffälligkeiten haben die Tiere laut Rickert nicht. „Dass sie vier Stunden lang im Kreis laufen sollen, finden die Tiere vielleicht nicht witzig“, sagt sie, „sehen es aber als ihren Job.“ Darunter leiden – da ist sich die Amtstierärztin sicher – müssen die Tiere nicht.

„Wir wissen nicht, was dort verborgen wird“, sagt hingegen Tierrechtsaktivistin Schülein, die nach eigenen Angaben bei einer am Wochenende geplanten Kundgebung einen Platzverweis erhalten hat. „Es wird mit aller Kraft verhindert, dass wir dort sind und dokumentieren“, sagt Schülein. Dem Veterinäramt unterstellt sie, gar nicht über die nötigen Kapazitäten zu verfügen, um die Einhaltung von tierschutzrechtlichen Bestimmungen ausreichend kontrollieren zu können. „Ich bin Amtstierärztin mit dem Schwerpunkt Tierschutz“, sagt dagegen Rickert, „nie im Leben würde ich ein Gefälligkeitsgutachten erstellen.“ Den Tierrechtsaktivisten, die eine Hetzjagd gegen den Reitbahn-Betreiber veranstalten, bescheinigt sie hingegen „übertriebene Tierliebe“.

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