Patenschaft für Zootiere: Geld für Futter und Gehege

14.11.2017, 12:48 Uhr
Die Erdmännchen stehen in der Patengunst momentan besonders hoch.

© Foto: Roland Weihrauch/dpa Die Erdmännchen stehen in der Patengunst momentan besonders hoch.

Hannelore und Udo Tomiak gehören zu den "Gründungsmitgliedern": Schon seit 25 Jahren überweist das Ehepaar seinen Beitrag, um die Arbeit am Schmausenbuck zu unterstützen. Für 100 Euro sind sie diesmal Paten für den Waldrapp -  auch wenn das nur symbolisch zu verstehen ist.

Ihre Spende wird nämlich nicht dafür ausgegeben, um den Vogel mit leckeren Heuschrecken, Spinnen und Schnecken vollzustopfen. Vielmehr geht das Geld ins Gesamtbudget ein, mit dem der Verein der Tiergartenfreunde den Zoo tatkräftig unterstützt. So konnten beispielsweise die Anlagen für Buntmarder, Erdmännchen und Fischkatzen sowie das Mediterraneum zum Teil mit den "Paten-Geldern" finanziert werden.

"Ein Ort zum Entspannen"

Der ehemalige Mathematiklehrer Udo Tomiak begründet, warum seine Frau und er den Tiergarten konkret unterstützen: "Für mich ist das ein Ort zum Entspannen, man sieht immer wieder Neues und lernt dazu." Im Lauf seiner Paten-Karriere hatte er schon alle möglichen Zootiere: Ziesel, Murmeltier, jetzt eben den Waldrapp.

Der 82-Jährige hatte 1992 vom Beginn der Aktion, die damals noch "Futterpatenschaft" hieß, in der Tageszeitung gelesen. Da er seit 1972 in der Nachbarschaft im Nürnberger Osten wohnt, war es für das Ehepaar selbstverständlich, sich zu beteiligen.

Der Rentner ist kein unkritischer Zoo-Begeisterter, er sieht beide Seiten. Zum einen haben Löwe, Nashorn und Antilope gesichertes Futter, medizinische Betreuung und damit ein längeres Leben. Andererseits weiß der Rentner, dass die Auslaufmöglichkeiten für die meisten Insassen sehr begrenzt sind. Trotzdem hält er den Zoo für eine gute Sache.

Es geht nicht nur ums Geld

Tomiak ist einer von momentan 770 Tierpaten, Tendenz weiter steigend. Tiergarten-Mitarbeiterin Monika Prell betreut die Aktion - und damit auch die Menschen. Oft ergäben sich nette Gespräche bei den Telefonaten, erklärt Prell. Manchmal kämen Paten nach eine ausgiebigen Zoorunde sogar in ihr Büro und berichteten, welche Vierbeiner sie heute gesehen haben.

"Es geht nicht ausschließlich ums Geld", sagt die Angestellte, "bei manchen ist eine echte Beziehung entstanden, weil man sich für die gleiche Sache engagiert." Erwachsene können eine Tierpatenschaft ab 50 Euro, Kinder mit 30 Euro übernehmen, die nach zwölf Monaten automatisch ausläuft.

Ein Erinnerungsbrief kurz vor Ablauf der Jahresfrist zeigt Wirkung: Jeder Zweite verlängert. Und es kommen über Mundpropaganda oder einfach im Anschluss an einen Zoobesuch neue Unterstützer dazu. Manchmal werden Patenschaften zum Geburtstag, zur Taufe, zu Weihnachten, zum Schulanfang oder auch zur Hochzeit verschenkt.

Großzügige Paten bekommen ein Namensschild

Als Anerkennung für die Spende gibt es eine Urkunde, die namentliche Erwähnung auf der Patentafel am Eingang des Tiergartens und eine Einladung zum Patentreffen. Wer tiefer in die Tasche greifen will, erhält ab einer Spende über 500 Euro zusätzlich eine Familien-Jahreskarte. Und ab 2500 Euro ziert ein Namensschild das Gehege des Patentiers. Und wer sind die Spitzenreiter in der Publikumsgunst? Das ändert sich, wenn neue Gehege gebaut werden oder der Tierbestand wechselt. Seit 2013 halten aber die Erdmännchen Platz eins. Momentan gibt es 120 Paten für die kleinen Raubtiere, die ihre sandige Unterkunft in Höhe des Giraffengeheges haben.

Weitere Infos zu den Tierpatenschaften erteilt Tiergarten-Mitarbeiterin Monika Prell. Sie ist tagsüber entweder telefonisch unter dem Anschluss (09 11) 54 54-8 38 oder auch per E-Mail erreichbar: monika.prell@stadt.nuernberg.de

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