Pellerhaus: SPD wundert sich über Abriss-Vorschlag

26.8.2016, 05:58 Uhr
Mit Verwunderung reagiert die SPD-Stadtratsfraktion auf den Vorstoß der CSU, das Pellerhaus perspektivisch abzureißen.

© Edgar Pfrogner Mit Verwunderung reagiert die SPD-Stadtratsfraktion auf den Vorstoß der CSU, das Pellerhaus perspektivisch abzureißen.

Den Begriff "Denkmal" solle man nach Ansicht von SPD-Stadtrat Thorsten Brehm durchaus auch wörtlich verstehen. "Denk mal!" sei eine Aufforderung, sich die Geschichte ins Gedächtnis zu rufen und sie zu reflektieren. "Die Werke der Renaissance mit ihren berühmten Künstlern und Architekten gehören zweifelsohne zum großen kulturellen Erbe Nürnbergs. Krieg, Zerstörung und Wiederaufbau sind aber eben auch Teil unserer Stadtgeschichte."

Die denkmalgeschützte Nachkriegsfassade der Architekten Fritz und Walter Mayer am Pellerhaus, verbunden mit dem wiederaufgebauten Innenhof, erzähle eben genau diese Historie. Jetzt eine echte Fassade durch ein für manche Augen vielleicht ästhetischeres Denkmal-Imitat zu ersetzen, werde diesem Erinnerungsort nicht gerecht und konterkariere ihn.

In Sachen Nutzungskonzept für das Gebäude sei das Kulturreferat eng involviert gewesen. "Scheinbar spricht der CSU-Fraktionschef nicht mit der CSU-Kulturreferentin", kritisiert die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Claudia Arabackyj. Sie weist darauf hin, dass es bereits gemeinsame Überlegungen und Begehungen zur weiteren Nutzung des Hauses gab. "Das Haus bietet sich für eine Verknüpfung von Kultur- sowie Kinder- und Jugendarbeit geradezu an", betont sie. Die CSU will nur noch Kultur in dem Komplex.

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