Pixel Maniacs: 150 Apps "made in Nürnberg"

25.11.2016, 18:02 Uhr
Pixel Maniacs: 150 Apps

© Foto: Eduard Weigert

Von außen: eine Wohnung in einem tristen Haus in der Nähe des Stadtparks. Von innen: eine Nerd-Zentrale. Zwischen etlichen Bildschirmen sitzt ein Dutzend junger Männer in Kapuzenpullis. Nur wird hier nicht gezockt.

Hier wird erfunden, was später Zigtausende auf dem Handy oder am PC zocken. 150 Apps haben die Pixel Maniacs, wie sich die Spieleentwickler nennen, schon auf den Markt gebracht. Ben Lochmann, der Chef, gibt aber zu: "70 Prozent sind gefloppt." Warum, könne man nur schwer sagen.

Pixel Maniacs: 150 Apps

Die Nürnberger hatten Ideen, mit denen andere heute viel Geld machen. "Tinder hatten wir zuerst", sagen sie. Ihre Dating-App habe Apple nicht gewollt. Das zeigt: Die Idee allein reicht nicht, auf Design oder Benutzerfreundlichkeit komme es an. Das beweisen auch die Apps, mit denen die Nürnberger Erfolg haben. Deren Prinzip ist simpel - und alt. Sie heißen "Vier gewinnt Multiplayer" und "Sudoku Champions".

Natürlich gebe es zig Sudoku-Spiele, Look und Funktion, ihrer App aber überzeugen viele. Dass die Idee nicht alles ist, verkennen oft auch die, die den Pixel Maniacs (alles Informatiker, Designer, Ingenieure), auf Partys ihre App-Idee auftischen. "Und jeder ist überzeugt: Seine Idee ist die beste aller Zeiten."

3,5 Millionen Mal wurden die Apps der Nürnberger schon heruntergeladen. Alle kostenlos. Geld verdient die Gruppe über Werbung - und können sich so ihrer neue Leidenschaft widmen: PC-Spiele. Deren Entwicklung dauert aber länger als die von Apps, die "in drei Tagen geschrieben sind - wenn man langsam ist".

Sie laden zu einer Runde "Can‘t Drive This". Man spielt zu zweit, einer baut eine Rennstrecke, der andere lenkt einen kleinen Truck die Strecke entlang. Fährt man zu langsam (auch weil der Streckenbau stockt) explodiert das Auto. Einfach, bunt, lustig. Und "made in Nürnberg".

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