Protest gegen "Schocken Center": Stadt ist überrascht

18.9.2016, 06:00 Uhr
Plötzlich ging alles ganz schnell: Der "Schocken" am Aufseßplatz hat bald eine neue Nutzung.

© Stefan Hippel Plötzlich ging alles ganz schnell: Der "Schocken" am Aufseßplatz hat bald eine neue Nutzung.

83 Personen sahen sich die ausgelegten Pläne für das neue Einkaufszentrum in der Südstadt an. 44 Personen haben schriftlich Einwendungen dagegen erhoben, sagt Doris Kämpfer, stellvertretende Leiterin der Bauordnungsbehörde (BOB). "Mit so vielen hatten selbst wir nicht gerechnet", gibt sie zu. "Aber wir sind angenehm überrascht, denn es ist schon wichtig, so ein großes Vorhaben im Vorfeld genau abzuklären."

Die BOB gibt die Einwendungen nun an Edeka weiter. "Was der Investor letztendlich damit macht, ist seine Sache", sagt Kämpfer. Aber er wäre gut beraten, in gewissen Bereichen eine Umplanung vorzunehmen, sagt die stellvertretende Behördenleiterin. Denn durch die Auslegung der Pläne habe man nun einen Überblick bekommen, dass nicht auf allen Seiten Einverständnis bestehe. "Das ist jetzt Aufgabe von Edeka, den möglichen Widerstand gegen die Pläne rauszunehmen."

Ist Edeka kompromissbereit?

Anwohner, die innerhalb der Frist Einwendungen vorgebracht haben, könnten nämlich gegen die Pläne klagen, falls Edeka nichts mehr daran ändern sollte. "Wenn das einige Jahre vor Gericht geht, ist aber keinem damit gedient." Gerade solche großen Firmen versuchten laut Kämpfer jedoch, Lösungen anzubieten.

Einige Anwohner hatten große Bedenken geäußert, weil Edeka das neue Einkaufszentrum über die Siebenkeesstraße und die Fußgängerzone in der Wiesenstraße beliefern möchte. Dies würde zu erheblichen Verkehrs- und Lärmbelästigungen führen. Ein Café-Besitzer in der Wiesenstraße befürchtet sogar, sein Lokal schließen zu müssen.

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