Punks unter Brücke an der Wöhrder Wiese mussten gehen

4.9.2015, 18:46 Uhr
Punks unter Brücke an der Wöhrder Wiese mussten gehen

© Christian Urban

„Das war kein alltäglicher Einsatz von und für der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör)“, gibt der 2. Bürgermeister und Sör-Chef Christian Vogel nach der Räumung zu. „Freiheiten zu genießen und die Möglichkeit zu haben, sich in unsere Stadt zu entfalten, ist ohne Frage wichtig“, sagt er nach der Aktion. Aber ein faires Miteinander sei dabei ganz entscheidend.

Vogel betont: „Nürnberg ist und bleibt eine tolerante Stadt.“ Tolerant heiße aber nicht, dass man alles hinnehmen müsse und hinnehmen wolle, schreibt er in einem Eintrag auf seiner Facebook–Seite. Die Punker hätten sich dort häuslich niedergelassen mit Sofa, Tisch, Grill. Mehrfach seien Ordnungsamt und Polizei vor Ort gewesen und hätten gesagt, dass es so nicht gehe.

„Da die Gruppe Punks unter der Brücke an der Wöhrder Wiese offensichtlich nicht bereit war, sich für ein Mindestmaß eines vernünftigen Umganges mit dem restliche Teil der Bevölkerung zu arrangieren, wurde das ,Lager‘ nun geräumt“, sagt der Bürgermeister. „Das ging so nicht mehr weiter.“ Sör habe erst einmal ganz schön sauber machen müssen; zumal viele Hunde vor Ort gewesen seien. „Wir mussten da ein Signal setzen.“

Die Räumung war bereits Donnerstag früh, erklärt Vogel gegenüber unserer Redaktion. Es habe immer wieder Beschwerden von Bürgern gegeben, die sich teilweise nicht mehr getraut hätten, dort entlangzugehen. Die Punker seien anstandslos gegangen.

Der Bürgermeister weiß, dass ein Stück weiter noch immer einige Obdachlose unter der Brücke wohnen und sich ebenfalls häuslich niedergelassen haben. Sogar mit „Betten“. „Ja, wir wissen, dass man uns vorwerfen kann, mit zweierlei Maß zu messen“, erklärt er. Doch die Obdachlosen hätten sich bisher absolut ruhig verhalten und hielten ihren Bereich auch sauber. Vogel: „Wir hätten auch die Punks toleriert, wenn sie sich ruhiger verhalten hätten.“

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