Randale an Nürnberger Schule: Jetzt spricht die Leitung

19.6.2018, 06:00 Uhr
Am Sommerfest der Veit-Stoß-Realschule kam es zu einer Prügelei auf dem Schulgelände. Die Direktorin schildert nun ihre Sicht der Vorfälle.

© Michael Matejka Am Sommerfest der Veit-Stoß-Realschule kam es zu einer Prügelei auf dem Schulgelände. Die Direktorin schildert nun ihre Sicht der Vorfälle.

Um ein möglichst vollständiges Bild des Vorfalls während des Schulfestes am 8. Juni zu erhalten, hat Direktorin Siegrun Graff mit beteiligten Lehrern und Eltern gesprochen. Daraus ergab sich folgende Darstellung: Gegen Ende des Schulfestes, um 17.30 Uhr, versuchen Fremde sich Zutritt zum Pausenhof zu verschaffen (Elbinger Straße). Sie werden von Lehrkräften daran gehindert.

Im Eingangsbereich beginnen sie dann untereinander eine Schlägerei. Ein Lehrer versucht, einen der Schläger zurückzuhalten; dabei wird ihm mit dem Fuß gegen die Brust getreten. Ein anderer Lehrer versucht, denselben Schläger festzuhalten: Der dreht sich um und fasst dem Lehrer an den Hals. Beide Lehrkräfte werden von Sanitätern kurz betreut, versichern jedoch, dass nichts passiert sei. Ein Schülervater möchte eingreifen, stolpert, stürzt, verletzt sich am Fuß und wird medizinisch versorgt.

Viele Lehrkräfte werden beleidigt, einem weiteren Lehrer werden Schläge angedroht. Die Polizei wird verständigt. Als Sirenen ertönen, rennen die Fremden weg. An der Ecke Merseburger/Elbingerstraße prügeln sie sich weiter. Einer Sicherheitskraft gelingt es, einen festzuhalten. Die Polizei nimmt die Sache in die Hand. Kein Schüler hat sich an Prügeleien beteiligt, keiner wurde angegangen. Die große Mehrzahl der Anwesenden auf dem Schulfest, bis auf die direkt am Eingang Stehenden, haben von diesen Vorfällen nichts mitgekommen.

Polizei regelte Situation

Die "Meldekette der Lehrkräfte" informiert alle Lehrkräfte, die dann die Schüler in Richtung Haus bewegen. Die Bühne ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bespielt, daher sind vergleichsweise wenige Personen im Westhof/Ausgang Elbinger Straße. Beide Zugänge werden von Lehrkräften verschärft beobachtet. Die Polizei kehrt in den Schulhof zurück, nachdem sie die Situation auf dem Gehsteig und am Nordostbahnhof geregelt hat, um Aussagen aufzunehmen.

Zum gleichen Zeitpunkt erscheint erneut eine Gruppe mit fünf bis acht schulfremden Erwachsenen (ob dieselben Personen dabei sind, kann die Schule nicht feststellen). Das Folgende findet auf dem Gehsteig vor dem Eingang und nicht auf dem Schulhof statt. Das Auftreten gegenüber Schulleitung, Lehrkräften, Sicherheit und Polizei ist verbal sehr aggressiv, eine Lehrerin wird beleidigt und kräftig angegangen. Das Polizeiaufgebot wird mit zwei weiteren Streifenwagen verstärkt.

Einer der Aggressoren wird durch die Sicherheit und Polizei überwältigt. Die Polizei erledigt ihre Aufgabe ruhig, sachlich und gut. Solange diese Vorgänge anhalten, wird dieser Ausgang des Schulgeländes Elbingerstraße von Lehrkräften "abgesichert" und Eltern und Schüler, die das Fest verlassen wollen, werden gebeten, den anderen Ausgang zu nutzen. Die Polizei nimmt mindestens eine Person mit.

Abschließend machen Lehrkräfte eine Aussage bei den Polizisten, ebenso zwei Elternteile. Direktorin Sigrun Graff resümiert: "Das Haus oder Gelände wurde zu keinem Zeitpunkt von der Polizei 'abgeriegelt'. Lehrkräfte versuchten nur, Schüler und Eltern vom Schauplatz fernzuhalten. Eine Überforderung der Sicherheitskräfte war nicht gegeben, immerhin sorgten sie mit der Polizei dafür, dass die Hauptaggressoren 'dingfest gemacht' wurden." Es sei dem Handeln der Lehrkräfte und auch der Schulleitung zu verdanken, dass es eben keine "Eskalation" gab.

Anmerkung der Redaktion: Weder die Polizei noch die Schule machen nähere Angaben zu den genannten Personen. 

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