Randale: Braunschweig-Fans und Polizei geraten aneinander

11.5.2015, 09:24 Uhr
"Äußerst aggressiv", seien die Braunschweig-Anhänger aufgetreten, heißt es von der Polizei.

© Patrick Sinkel/dapd "Äußerst aggressiv", seien die Braunschweig-Anhänger aufgetreten, heißt es von der Polizei.

Knapp 125 Braunschweig-Anhänger zogen am Sonntagnachmittag durch die Nürnberger Innenstadt, teilweise vermummt. Sie sollten nach Angaben der Polizei am Hallplatz kontrolliert werden, flüchteten jedoch in Richtung Luitpoldstraße. "Den Beamten gelang es, die Gruppierung unter Zuhilfenahme von Pfefferspray und des Einsatzstockes anzuhalten", heißt es in einer Pressemitteilung. Verletzt wurde demnach allerdings niemand.

Weil die Fans der Niedersachsen "äußerst aggressiv" auftraten, wie es aus Polizeikreisen heißt, wurden sie in Gewahrsam genommen und auf das Polizeipräsidium Mittelfranken gebracht.

Messer und Metallstangen sichergestellt

Dort stellte die Polizei eine stattliche Menge an Utensilien sicher: Nach ersten Erkenntnisen wurden 95 Sturmhauben, vier verbotene Messer, 17 Zahnschutze, drei Paar Handschuhe und 22 Metall- und Plastikstangen sichergestellt. Zudem wurden bei zwei Personen Betäubungsmittel gefunden.

Nach Rücksprache mit einem Ermittlungsrichter sei eine Gewahrsam bis nach Spielende angeordnet wurden, teilte die Polizei mit. Gegen 16.15 Uhr wurde die Gruppe entlassen. Die Personen fuhren mit einer U-Bahn zu ihren in Fürth geparkten Fahrzeugen. Von Beamten wurden sie dabei bis zum Autobahnkreuz Fürth/Erlangen begleitet.

Gegen insgesamt sechs Personen wurden Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung, Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und Waffengesetz eingeleitet. Das Spiel selbst verlief "ohne nennenswerte Störungen", sagte die Polizei.

"Nachspiel" auf der A9

Zu einem weiteren Zwischenfall kam es nach Polizeiangaben allerdings am Parkplatz Streitau an der A9. Ein Zeuge beobachtete dort einen Fan von Eintracht Braunschweig, wie er die Fassade eines Toilettenhauses mit Farbe besprühte. Danach stieg der junge Mann zu anderen Personen in einen Pkw, der in Richtung Norden fuhr.

Dank der Informationen des Zeugen wurde das Auto an der Landesgrenze zu Thüringen von der Polizei erkannt und angehalten. Die Beamten fanden bei dem 21-jährigen Fußballfan aus Niedersachsen außer den Spraydosen noch eine geringe Menge Marihuana. Er erhält nun Anzeigen wegen Sachbeschädigung und wegen des Drogenbesitzes.

Dieser Artikel wurde am 11. Mai um 9.18 Uhr aktualisiert.