Raser mit 80 Sachen in der Schlotfegergasse unterwegs

20.10.2016, 06:00 Uhr
Raser mit 80 Sachen in der Schlotfegergasse unterwegs

© Horst Linke

Der Motor röhrt. Mit geschätzt über 80 Stundenkilometern rast ein schwarzer Porsche die Schlotfegergasse entlang in Richtung Parkhaus. Kein Einzelfall, wie Anwohner und Eigentümer Hartmut Hofmann zu berichten weiß. "Vor allem nachts entwickelt sich die Straße zur Flaniermeile für PS-starke Autos", kritisiert er. Aber auch tagsüber drücken hier Autofahrer gerne aufs Gas und lassen sich dabei nicht von der Polizeiinspektion in nächster Nähe abschrecken, fährt Hofmann fort. Das sei für die Anwohner, die ihre Fenster und Balkone zur Straße haben, eine "echte Zumutung". Dabei handelt es sich hier um eine Tempo-30-Zone.

Kein Schlaf ohne Ohrstöpsel

Das Lärmproblem habe es von Anfang gegeben, betonen die Eheleute, die 2009 eine Wohnung auf dem neu bebauten Palmenhof-Gelände bezogen haben. Im Laufe der Jahre habe es sich eher noch verstärkt, "da sich die wenigsten an Tempo 30 halten", so der 72-Jährige, "und hier keine Kontrollen stattfinden".

Nicht nur Ruth und Hartmut Hofmann fühlen sich von dem "gesundheitsgefährdenden Verkehrslärm" gestört. Auch Nachbar Gottlob Alexander Hadel spricht von "unzumutbaren Zuständen". Ohne Gehörschutz sei bei gekipptem Fenster an Schlaf nicht zu denken. Er hofft, dass die Stadt endlich reagiert — etwa mit der Aufstellung eines Blitzgerätes. Gemeinsam haben die Anwohner nun ein Schreiben an die Stadt verfasst, in dem sie „eine effektive Maßnahme zur Überwachung der Geschwindigkeit in beiden Richtungen“ fordern und an späterer Stelle explizit den "Einseitensensor ES 3.0-stationär" nennen.

Mit dieser Forderung stehen sie nicht allein: Michaela Weininger, Leiterin des Pflegezentrums "Stift am Ludwigstor", bestätigt, dass in der Schlotfegergasse gern gerast wird - auch tagsüber: "Für unsere Bewohner stellt das eine Gefährdung dar, da sie aufgrund körperlicher Einschränkungen oft die Verkehrssituation unterschätzen." Und ergänzt: "Da leider immer wieder Autofahrer die Geschwindigkeitsbegrenzung hier ignorieren, unterstützt BayernStift als Träger der Einrichtung die Forderung der Anwohner nach einem stationären Blitzgerät."

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