Raser und Falschparker: Altstadtbewohner sind genervt

27.1.2019, 05:58 Uhr
Zwar dürfen Autos über die Karlsbrücke fahren, doch nur mit Schrittgeschwindigkeit. Die Spielstraße hat sich noch nicht durchgesetzt.

© Günter Distler Zwar dürfen Autos über die Karlsbrücke fahren, doch nur mit Schrittgeschwindigkeit. Die Spielstraße hat sich noch nicht durchgesetzt.

Gespielt wird auf der Karlsbrücke selten, gerast dagegen schon. Oder besser: noch immer. Obwohl die Karlstraße erst "mit großem Aufwand sehr schön saniert" und als Spielstraße ausgewiesen wurde, wie Elisabeth Most erinnert. Die Vorsitzende des Bürgervereins in der Alstadt würde gerne die Autofahrer öfter daran erinnern, die die laut Most "zu kleinen und zu versteckten" Schilder regelmäßig missachten und über die Pflastersteine rasen. Das gelte für Pkws genauso wie für Taxis und Radfahrer, sagt Most auf der Bürgerversammlung im Heilig-Geist-Spital.

Erlaubt ist hier aber nur Schrittgeschwindigkeit. Nur "wissen die Leute nicht, was das Schild bedeutet", sagt Baureferent Daniel Urlich sarkastisch — aber mit einem Schuss Ernst. Tatsächlich dauere es eine gewisse Zeit, bis sich eine solche Änderung, die seit rund einem Jahr gilt, durchsetzt. Das betreffe auch das hier nicht zulässige Parken, das regelmäßig zu beobachten ist.

Die Kommunale Verkehrsüberwachung, seit kurzem auch hier zuständig, werde nun intensiver kontrollieren. Ulrich geht davon aus, dass dadurch die "Mittel- und Langfristparker verschwinden". Darauf hofft er auch bei den zu schnellen Verkehrsteilnehmern. Dennoch hat die Stadt die Situation im Blick und will gegebenenfalls "nachsteuern".

Mehr (Park-)Platz für Anwohner

Der Bürgerverein schlägt Pflanzkübel vor, da die nicht nur Autos ausbremsen, sondern "die kahl wirkende Obere und Untere Karlsbrücke begrünen würden". Auch die Stadt kann sich durchaus mobile Bäume für die Karlstraße vorstellen.

Gute Nachrichten hat Daniel Ulrich für den Dauerbrenner auf der Bürgerversammlung in der Altstadt: das Parkplatzproblem. Wie berichtet, hat der Stadtrat einstimmig entschieden, dass es in der Altstadt künftig keine Gratis-Parkplätze mehr geben soll. "Das wird den Parkdruck der Anwohner verringern", sagt Ulrich. Die dürfen die Parkplätze kostenlos nutzen.

Das stimmt die Altstadtbewohner sichtlich froh — anders als die Lage in der Bergstraße, die gemeinsam mit Oberer Schmiedgasse, Burgstraße und Schildgasse als Schleichweg durch das Burgviertel in Richtung Hallertorgenutzt wird. "Und das entgegen der Richtung der Einbahnstraße" (Most).


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Ein "Geheimtipp unter Nürnbergern" sei die kürzere Ost-West-Verbindung längst nicht mehr. Zudem ist die Kreuzung dort zwar umgestaltet worden, "dabei hat man den Radius aber so bequem gewählt, dass das Abbiegen in die falsche Richtung noch erleichtert wird", sagt die Vorsitzende des Bürgervereins. Dass es hier noch keinen Unfall gegeben habe, sei bewundernswert, findet Most.

 

2100 Autos verkehren dort laut Daniel Ulrich jeden Tag, "das ist nervig, aber keine Verkehrslawine", hält er dagegen. Dennoch: "Für die nordwestliche Altstadt ist die Situation ein Problem", erkennt auch der Baureferent — weshalb diese Stelle, wie andere, in der Planungswerkstatt für den Weinmarkt mitbesprochen werden soll. Die zweite Runde dazu findet im Februar statt. Hier soll ein Gesamtkonzept entstehen, das "mit Sicherheit eine Verbesserung gegenüber heute bringt".

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