Reichskleinodien funkeln nun im Nürnberger Fembohaus

24.11.2016, 05:59 Uhr
Eröffnung der neuen Dauerausstellung im Fembohaus. Unter anderem mit der Krone, dem Reichsapfel und der Heiligen Lanze.

© Roland Fengler Eröffnung der neuen Dauerausstellung im Fembohaus. Unter anderem mit der Krone, dem Reichsapfel und der Heiligen Lanze.

Der große Raum im Fembohaus ist in schummriges Licht getaucht. Rot und Schwarz dominieren. Und im Zentrum steht die gut beleuchtete  Vitrine mit den Kopien von Reichskrone, Szepter und Reichsapfel.

Der frühere Standort - ein leicht zu übersehendes Kämmerchen in der Ehrenhalle des Rathauses - war vielfach kritisiert worden. Nach einem Intermezzo in der neuen Dauerausstellung auf der Kaiserburg sind nun die Kopien den Burgberg wieder heruntergewandert - ins Stadtmuseum.

Warum sind die nachgemachten Schmuckstücke überhaupt wichtig? Sie sind ein sichtbarer Beleg für die einstige Bedeutung der Stadt. Kaiser Sigismund hatte 1424 als Dekret erlassen, dass die Reichskleinodien "unwiderruflich und ewiglich" in Nürnberg bleiben sollen. Das sind sie zwar nicht, die Originale befinden sich seit den napoleonischen Kriegen in Wien. Doch der Nimbus von Krone, Reichsapfel und Heiliger Lanze sind geblieben.

Nürnberg birgt eine umfangreiche Geschichte

In dem für 400.000 Euro komplett neu gestalteten Saal befinden sich aber nicht nur die Reichskleinodien. Es ist ein Schnelldurchlauf durch die fast 1000-jährige Geschichte Nürnbergs. Die Kunst der neuen Präsentation bestand für Stadtmuseums-Chef Thomas Schauerte im Weglassen. Denn Nürnberg ist ein derart geschichtsträchtiger Boden, dass er mit den Dokumenten problemlos sein ganzes Haus hätte füllen können und nicht nur einen Raum.

Mit einem Medienguide in neun Sprachen können sich eilige Besucher in einer halben Stunde informieren. Zusätzlich zu den individuellen Touren gibt es besondere Angebote für Gruppen und für Schulklassen. Interessierte können sich beim Kunst- und Kulturpädagogische Zentrum (Kpz) informieren, Telefon: (0911) 13 31-238.

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