Rekord! 40.000 strömten am Wochenende in Nürnbergs Bäder

6.7.2015, 06:00 Uhr
Voll, voller, Westbad: Tausende strömten am Wochenende in Nürnbergs Freibäder.

© Horst Linke Voll, voller, Westbad: Tausende strömten am Wochenende in Nürnbergs Freibäder.

Ein 12-Jähriger hatte sich im Sprungbecken schwer verletzt, als ein anderer Badegast auf ihn sprang. Die Stadt reagierte darauf mit einer neuen Absperrung, die die Schlange vor dem Sprungturm in geordnete Bahnen lenken soll. Das Metallgitter soll außerdem verhindern, dass wartende Badegäste spontan ins Becken springen und womöglich dort herumpaddeln, wo die Turmspringer landen. Am Wochenende allerdings machte Bademeister Voja Knezevic den Turm vorübergehend komplett dicht, weil die Situation zu unübersichtlich war. Er wolle nichts riskieren, betont der Mitarbeiter von Nürnberg Bad.

Denn an diesem Wochenende herrschte der Ausnahmezustand in Nürnbergs besucherstärkstem Freibad. 9200 Badegäste kamen am Samstag, am Sonntag waren es rund 10.000. Schon mittags um 13 Uhr tummelten sich rund 4000 Besucher im Wasser und auf den Liegewiesen, zwei Stunden später sind es 7000. "Da muss man den Stress schon im Vorfeld reduzieren", sagt Schichtführer Kai Lehnhoff.

Das fängt schon beim Einlass an: Drei Kassen sind geöffnet, damit die nach Abkühlung lechzenden Besucher nicht so lange warten müssen. "Sonst ist die Stimmung gleich gereizt." Auch Eis und Getränke können die Badegäste an mehreren Verkaufsständen ordern.

An besucherstarken Tagen wie diesen stockt der städtische Eigenbetrieb sein Personal deutlich auf, um alles im Blick zu haben. Fünf Beschäftigte sind im Einsatz, je einer am Sprungturm und an den Rutschen, drei weitere rund um die Becken. Hinzu kommt Kassen- und Reinigungspersonal. Vielleicht ist deshalb die Stimmung trotz der vielen Menschen noch relativ entspannt. Dass die Freien Wähler im vergangenen Jahr das Bad zum Brennpunktbad erklärten und einen Sicherheitsdienst forderten, können jedenfalls weder Besucher noch Mitarbeiter nachvollziehen. 2014 gab es gerade mal zwei Hausverbote in Nürnbergs Bädern - beide im idyllischen Naturgartenbad.

Keine Kommentare