"ROK" statt "Planet": Anwohner haben Nachtschlaf zurück

2.3.2015, 06:00 Uhr
Aus dem ehemaligen "Planet" ist das "ROK" geworden. Das freute nicht nur manchen Partygänger, auch die Anwohner des Klingenhofareals haben ihren Schlaf wieder.

© Mark Johnston Aus dem ehemaligen "Planet" ist das "ROK" geworden. Das freute nicht nur manchen Partygänger, auch die Anwohner des Klingenhofareals haben ihren Schlaf wieder.

Besonders in der Martinstraße, die die Disco-Besucher vom Party-Areal zur U-Bahn führt, war der nächtliche Lärm groß. Damit die Feiermeute diesen Weg meidet, wurde bereits im September 2012 eine Bauzaun-Absperrung aufgestellt. Außerdem leiten Sicherheitsleute an der Absperrung die Gäste um.

Bezahlt wurde diese Maßnahme privat von den größten Disco-Betreibern. „Mittlerweile bezahlen wir das allein. Die Abstimmung mit den anderen Clubbesitzern war zu schwierig“, erklärt der Inhaber des „ROK“ Hanno Schuster. Seit Dezember vergangenen Jahres hat dieser Partytempel das „Planet“ abgelöst.

Die Straßensperre funktioniert offenbar gut und wurde sogar ausgeweitet: „Wir haben einen Sicherheitsmann an der U-Bahnstation Herrnhütte stehen, der die Gäste bittet, nicht über die Martinstraße zu uns zu kommen“, sagt Schuster. Wenn die letzte U-Bahn abgefahren sei, komme der Sicherheitsmann von der Station ans andere Ende der Martinstraße und leite die Heimgänger dann von dort wieder auf einen Weg abseits des Wohngebiets.

So sind die Anwohner nicht mehr nur von drei Uhr bis sechs Uhr vor dem Lärm geschützt, sondern schon von zirka 23 Uhr an bis 5.30 Uhr. Das Ordnungsamt zeigt sich zufrieden, auch der Vorstadtverein Nürnberg-Nord klagt nicht mehr über die Zustände. Einzig der Müll rund um das Areal nach einer Partynacht bleibt ein Thema.

Die Anwohner sehen ihre Forderungen als erfüllt an. Doch Tobias Schmidt vom Vorstadtverein Nürnberg-Nord macht sich schon Sorgen um ein potenzielles neues Problem: „Was, wenn tatsächlich ein Ableger vom Club "WON" auf dem Disco-Areal einzieht? Das würde das Gäste-Klientel entscheidend verjüngen und die Karten in Sachen Lärm neu mischen, weil man nicht weiß, ob diese sich an die Sperre halten.“

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