"Rotes Zentrum" in Nürnberg mit Farbbeuteln angegriffen

18.6.2015, 17:24 Uhr

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Die Abteilung Staasschutz übernehme immer dann die Ermittlungen, wenn ein politischer Hintergrund naheliege, erklärte Polizeisprecher Peter Schnellinger am Donnerstag. Es geht um eine Tat, die am vergangenen Wochenende irgendwann im Zeitraum zwischen Samstag, 19 Uhr, und Sonntag, 11 Uhr, geschehen ist: Unbekannte warfen Behältnisse mit schwarzer Farbe gegen die Fassade des Wohn- und Geschäftshauses in der Reichstraße 8.

In dem Gebäude, das in einschlägigen Kreisen auch "Rotes Zentrum" genannt wird, befinden sich die Büros der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ), der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) und der kommunistischen Arbeiterzeitung (KAZ). Während die Polizei einen politischen Hintergrund vermutet, ist sich die SDAJ sicher: In der betreffenden Nacht trieben Neonazis in der Reichstraße ihr Unwesen.

"Wir sind ein fester und aktiver Bestandteil der lokalen antifaschistischen Szene. Ein solcher Anschlag dient der Einschüchterung, er ist eine Art Warnung, diese Politik einzustellen", heißt es in einer Mitteilung der SDAJ. In letzter Zeit gab es eine ganze Reihe ähnlicher Vorfälle, zuletzt in der Nacht zum 1. Mai, als im Schwabacher Ortsteil Penzendorf das Auto einer Aktivistin demoliert wurde.

Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Rufnummer 091121123333 entgegen.

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