Rucksack-Verbot zum Derby: Polizei bleibt wachsam

14.9.2016, 06:53 Uhr
Der Marsch der Fürther Fans zum Stadion wird wohl wieder ein größeres Polizeiaufgebot nach sich ziehen.

© Stefan Hippel Der Marsch der Fürther Fans zum Stadion wird wohl wieder ein größeres Polizeiaufgebot nach sich ziehen.

Beide Fan-Lager wollen natürlich am Ende den fußballerischen Sieg feiern können. Zumal beim nachbarschaftlichen Kräftemessen in der vergangenen Saison zuerst das Kleeblatt und dann der Club als Sieger vom Platz ging. Allerdings scheiterte der FCN am Ende in der Aufstiegs-Relegation an der Bundesliga-Elf aus Frankfurt. Ein Faktum, an das die Fürther "Horidos" im Internet genüsslich als "erfolgreiches Abschneiden der Eintracht aus Frankfurt" erinnern.

Ohnehin hat der Fürther Anhang vor diesem Derby weitaus mehr Anlass zur Hoffnung. Von der Papierform her sind die Weiß-Grünen deutlich stärker als die Rot-Schwarzen: Nach zwei Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage rangiert Fürth aktuell auf Platz sieben der Zweitliga-Tabelle. Der Club hingegen schaffte bislang nur zwei Remis und ging zweimal als Verlierer vom Platz – was Rang 17 bedeutet. Doch Derbys haben bekanntlich ihre eigenen Gesetze.

Rucksackverbot auf den Rängen

Das gilt auch außerhalb des Rasengevierts, wo die Ultra-Lager beider Seiten - die "Banda di Amici" sowie die "Ultras Nürnberg 94" hier, die "Horidos" dort - sich alles andere als grün sind. Nach einigen unschönen Vorfällen in der Vergangenheit gibt es derzeit zwar (noch?) keine Anzeichen für Krawall-Pläne in dem einen oder anderen Lager. Gleichwohl stuft die Polizei auch dieses Frankenderby als Risikospiel ein. Das bedeutet: Strikte Fan-Trennung, ein Großaufgebot von Polizisten und intensive Eingangskontrollen.

Dazu gehören nicht nur Vereinzelungs-Anlagen vor dem Zugang zum Gästeblock 25. Auch größere Taschen sowie vor allem Rucksäcke dürfen inzwischen nicht mehr auf die Stadionränge mitgenommen werden. Die Polizei empfiehlt allen Besuchern, nur das Nötigste zum Spiel mitzunehmen. Wer ohne Tagesgepäck nicht auskommt, muss seinen Rucksack oder seine Tasche während des Stadionbesuchs aus Sicherheitsgründen in einem Container hinterlegen.

43 Clubfans haben Stadionverbot

Überhaupt sollten die Fußballfans für den Weg zum Stadion diesmal reichlich Zeit einplanen, rät Polizei-Sprecherin Elke Schönwald. Den Anpfiff zum Derby hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auf 17.30 Uhr festgelegt, die Anreise fällt also genau in den Feierabendverkehr. Wer kann, sollte den eigenen Wagen am besten stehen lassen und auf Busse und Bahnen umsteigen, so Schönwald.

Das planen auch rund 1000 Fürther Fans, die dem Aufruf der "Horidos" folgen wollen, im Bus-Konvoi, statt wie bisher in U-Bahn-Sonderzügen, gen Nürnberg zu reisen. Die Fürther Ultras begründen den Wechsel mit einer "Aggressivität der eingesetzten Polizeibeamten" bei den Derbys der jüngeren Vergangenheit. Dass auch etliche ihrer Mitglieder wenig zimperlich sind, unterschlagen die "Horidos" dabei geflissentlich. Zumindest das haben sie mit den Nürnberger Ultras gemein.

Wobei sich Letztere als wesentlich "handfester" erweisen, wie sich etwa an den Stadionverboten ablesen lässt: 43 Nürnberger "Fans" sind aktuell mit einem bundesweiten Verbot belegt, aber nur ein Fürther. Dieser hatte nach dem Derby im Februar 2016 einen Metallgegenstand auf einen Polizisten geworfen und den Beamten schwer verletzt.

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