Samen ohne Ende: Saatgut-Festival lockt nach Nürnberg

16.2.2019, 18:55 Uhr
Schon im vergangenen Jahr zog das Saatgut-Festival etliche Hobbygärtner und Pflanzenliebhaber an.

© Michael Matejka Schon im vergangenen Jahr zog das Saatgut-Festival etliche Hobbygärtner und Pflanzenliebhaber an.

Zugegeben: Entspannt einkaufen geht anders. In der Kulturwerkstatt ist es so voll, dass man manchmal eben ein wenig warten muss, bis man an den verschiedenen Ständen das Angebot an Saatgut durchstöbern kann. Und noch ein Problem: Die Auswahl ist so groß, da braucht man manchmal ein wenig länger, bis man sich entscheiden kann. Das macht aber alles nichts. Wer nämlich ein wenig Geduld mitbringt, der wird beim Saatgut-Festival auch belohnt. Mit ganz wunderbaren Tomaten-Samen zum Beispiel. 600 verschiedene gibt es allein am Stand von "Casa Tomata Illini". Tomaten - für die Illinis waren sie eigentlich nur ein Hobby.

Dann aber wurde das Hobby zur Sucht. Ihr Ziel: Das Saatgut alter und neuer Sorten zu erhalten. Und was die Sorten betrifft gibt es hier wirklich so ziemlich alles. Weiße Ochsenherzen zum Beispiel. Oder Werner Illinis Lieblingssorte: "Mary Robinson German Tricolor" - dreifarbige Tomaten, die eher "obstig" schmecken.

Kulturpflanzenvielfalt erlebbar machen

Alte Sorten erhalten - das wollen auch Mona und Stefan Eckert aus Lillinghof bei Schnaittach. Sie bieten deshalb auch nicht einfach Apfelsaft an, sondern Apfelsaft aus verschiedenen alten Sorten - sortenrein natürlich. Apfel ist schließlich nicht gleich Apfel. Bei Honig ist das übrigens ähnlich: Bei Matthias Frühauf kann man das testen. Das Ergebnis: Sommerhonig schmeckt anders als der aus dem Frühjahr. Ein Bienenvolk, das nur einen Kilometer weiter weg von einem seiner anderen Völker lebt, produziert gleich einen ganz anderen Honig. Durchprobieren lohnt sich!

Durchprobieren - das kann man sich dank des Saatgut-Festivals auch durch andere Gärten. Wie in den vergangenen Jahren auch gab es schließlich wieder eine Tauschbörse für Saatgut. Das Ziel der Veranstaltung, die zum Rahmenprogramm der Messe Biofach gehört ist es schließlich, die Kulturpflanzenvielfalt erlebbar zu machen. Und die bietet eben weit mehr, als man im Supermarkt ahnen könnte.

Verwandte Themen


Keine Kommentare