SC 04 zurück: Mit Spaß in eine erfolgreiche Zukunft

16.1.2018, 06:00 Uhr
Nach einem sportlichen Neustart traten die Ringer des SC 04 bei der Bezirksmeisterschaft mit an und zeigten dabei gute Ansätze für die Zukunft.

© Foto: Michael Matejka Nach einem sportlichen Neustart traten die Ringer des SC 04 bei der Bezirksmeisterschaft mit an und zeigten dabei gute Ansätze für die Zukunft.

Deniz Menekse ist da, zumindest begrüßt er einen lächelnd, wenn man die Tür öffnet. Hier, in einer kleinen Halle in der Rollnerstraße, ist einer der erfolgreichsten Nürnberger Ringer groß geworden, dass der SC 04 aber noch mehr Erfolge vorweisen kann, zeigt sich, wenn man die Tür durchschreitet. Dutzende Pokale glänzen da in den Vitrinen und erzählen von einer besseren Vergangenheit.

Tamer und sein Bruder Soner Koc arbeiten seit drei Jahren daran, dass die Zukunft wieder ähnlich erfolgreich wird. Früher haben beide in Gostenhof gerungen, dann aber doch lieber lange Fußball gespielt. Als sie für ihre eigenen Kinder einen Sport suchten, besannen sie sich wieder auf dieses so schöne, archaische und vielseitige Ringen. Eines Tages saßen sie dann in der Halle, drei Kinder waren noch da, "wir haben gesagt, dass wir versuchen, es in die Hand zu nehmen und den Verein zu unterstützen", erinnert sich Soner Koc, der sich selbst als "Mann im Hintergrund" bezeichnet.

Viel Aufwand, der sich lohnt

Die vergangenen drei Jahre haben sie zur Aufbauarbeit genutzt, die gesamte Abteilung neu aufgestellt und ihr auch ein sportliches Konzept verpasst. Trainingseinheiten und Wettkämpfe werden gefilmt, um sie besser analysieren zu können. Es gibt neben dem Training auch theoretische Einheiten, um die Kämpfer bestmöglich auszubilden. Ein Aufwand, der sich gelohnt zu haben scheint.

In der Landesliga hätten sie zuletzt mehrmals aufsteigen dürfen, aber sie wollten erst einmal klein anfangen und nichts überstürzen. "Jetzt ist die Aufbauarbeit aber abgeschlossen", sagt Tamer Koc, der Abteilungsleiter. Und jetzt soll es bitte auch mehr sein als die Landesliga. Der Verband, erzählen die Koc-Brüder, überlegt gerade, die Ligen neu einzuteilen. Wenn alles so läuft, wie sie sich das wünschen, wird die Bayernliga abgeschafft und der SC 04 könnte mit einem Aufstieg in die Oberliga zurückkehren, ihre frühere Heimat.

"Es gibt keinen Zweifel, dass wir nicht aufsteigen", sagt Soner Koc, "wir haben die Liga ja immer dominiert in den vergangenen Jahren." Die Rahmenbedingungen für einen Ligenbetrieb in der zweithöchsten Klasse sind in der Rollnerstraße gegeben, glauben sie. In Bayern, findet Soner Koc, gibt es kaum einen Verein, der besser aufgestellt ist, die gesamte EDV, die Empore, von der man den vielen Kämpfern bei dieser Bezirksmeisterschaft zusehen kann, die neue Ausrüstung, die sie angeschaft haben – all das macht sie schon ein bisschen stolz. Vergleichen wollen sie sich allerdings nicht mit anderen Klubs, "das ist nicht unser Anspruch", sagt Tamer Koc, "wir wollen einfach nur das, was wir machen, auch gut machen."

Dazu gehört für sie auch Disziplin, die Eltern sind angehalten, sich beim Training und bei den Wettkämpfen zurückzuhalten, "der Trainer hat das Sagen" versuchen sie allen klar zu machen – auch, um den Kindern nicht zu viel Druck zu machen. Natürlich zähle auch die Leistung, sagt Soner Koc, "aber wir wollen die Kinder nicht brechen, sie sollen beim Ringen Freude und Spaß haben".

Dass sie sich nicht nur strukturell, sondern auch sportlich weiterentwickeln, dafür soll Andreas Kubiak sorgen. Der angesehene Trainer hat lange in Johannis trainiert, jetzt macht er die Kämpfer beim SC 04 besser. Bei der Bezirksmeisterschaft zeigen einige, dass sie gut mithalten können mit der Konkurrenz aus ganz Mittelfranken, viele Siege fallen deutlich aus, was auch den Mann im Hintergrund und den Abteilungsleiter freut.

Am Ziel sind beide aber noch lange nicht, sie haben noch einiges vor mit dem SC 04, der längst mehr ist als der Verein ihrer Kinder. "Wir sind momentan bei Level 30", sagt Soner Koc, "aber wir wollen auf Level 100." Vielleicht gibt es bald also einen neuen Deniz Menekse, der ihnen doch nur als Foto an der Tür geblieben ist.

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