Schließung der Delfinlagune: Tiergarten lehnt Peta-Angebot ab

30.9.2016, 13:04 Uhr
Peta bietet dem Tiergarten viel Geld für die Schließung der Delfinlagune - doch der Tiergarten lehnt bereits ab.

© News5/Grundmann Peta bietet dem Tiergarten viel Geld für die Schließung der Delfinlagune - doch der Tiergarten lehnt bereits ab.

Vizechef Helmut Mägdefrau hat zwar noch kein konkretes Angebot auf dem Tisch liegen, doch er weist den Vorschlag schon jetzt vehement zurück. "Eine Gruppierung, die uns regelmäßig anzeigt,  ist für uns kein Gesprächspartner", sagt der stellvertretende Zoodirektor. Doch das ist für ihn nicht der einzige Grund, die Offerte abzulehnen.

Angesichts eines Jahresetats von 13 Millionen Euro falle der Betrag kaum ins Gewicht, so Mägdefrau. Und anders als von den Tierschützern behauptet sei der Tiergarten auch nicht in einer prekären finanziellen Lage. "Wir können Geld zwar immer gebrauchen", sagt er. "Aber wir erwirtschaften es über Eintrittsgelder." Auch der Zuspruch des Publikums spreche gegen eine Schließung der Lagune.

Sämtliche Sonderführungen durch das Areal seien regelmäßig ausgebucht. "Und vier demonstrierenden Tierschützern stehen an schönen Wochenenden rund 15.000 Besucher gegenüber." Der Vorschlag von Peta, die Delfine in ein betreutes Freigehege in einer Meeresbucht umzusetzen, sei außerdem wenig praktikabel. Bislang gebe es eine solche Anlage nicht, so Mägdefrau. "Sie würde zudem nur funktionieren, wenn auch Zoos in das Projekt eingebunden sind." Denn unter den Großen Tümmlern könne es auf dem begrenzten Raum zu Auseinandersetzungen kommen, einzelne Tiere müssten dann aus der Gruppe heraus genommen werden.

Allerdings sorgt die Lagune seit Jahren auch für negative Schlagzeilen. Erst kletterten die Kosten für das Projekt von 24 auf 31 Millionen Euro, dann stellte sich heraus, dass aus den Becken Salzwasser sickert. Wer für die millionenschwere Sanierung aufkommen muss, ist noch unklar.

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