Schmuckkönig Thomas Sabo gibt das Zepter ab

26.1.2018, 22:07 Uhr
Unternehmer Thomas Sabo sagt dem Tagesgeschäft Adieu, bleibt aber wie bisher Mehrheitsgesellschafter.

© Karlheinz Daut Unternehmer Thomas Sabo sagt dem Tagesgeschäft Adieu, bleibt aber wie bisher Mehrheitsgesellschafter.

Damit verabschiedet sich der Firmengründer und Namensgeber der Marke sowohl aus dem operativen Geschäft als auch der Geschäftsführung. Mit einer Eigenkapitalquote von knapp 80 Prozent sei der Betrieb kerngesund. Und er wolle nicht "zu den Patriarchen gehören, die nicht loslassen können, ewig alles selbst machen wollen, um dann festzustellen, dass sie es versäumt haben, ihr Lebenswerk nachhaltig aufzustellen", begründet Sabo seinen Rückzug.

Ein Ruhestand soll's aber nicht werden, sagt der 56-jährige Unternehmensgründer weiter im Gespräch mit der Zeitung. Er will sich vielmehr in beratender Funktion verstärkt um Entwicklung und Design neuer Schmuckstücke kümmern - also das, was Sabo einst groß gemacht. Die Geschäftsführung übernimmt der bisherige Finanzchef Gunnar Binder. Tony Björk, Verkaufsmanager der Unternehmensgruppe, übertrug Sabo ebenfalls ab sofort "geschäftsführende Aufgaben", wie es weiter heißt.

Weltweites Erfolgsmodell

Der Unternehmer und Mehrheitseigentümer hat in drei Jahrzehnten ein globales Schmuckimperium aufgebaut. Das Vertriebsnetz umfasst heute weltweit 2800 Händler, rund 300 eigene Shops von Nürnberg über Hongkong bis New York - fast doppelt so viele wie noch vor acht Jahren. Dazu kommen als imageträchtige Vertriebsschiene der Bordverkauf bei führenden Fluglinien und Kreuzfahrtreedereien, sowie das Online-Geschäft. Gefertigt wird auch heute noch in Asien. Auf das Kalenderjahr 2017 bezogen, lag der Umsatz der Gruppe bei rund 220 Millionen Euro. 

Das Unternehmen, so erzählt Sabo den Nürnberger Nachrichten, soll weiter wachsen. So sei neben einem erweiterten Vertriebskonzept auch eine neue Produktlinie geplant, die ab 2019 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen werde. In der Zentrale im fränkischen Lauf arbeiten derzeit rund 490 der weltweit 1860 Beschäftigten. 

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