Schöner lernen: Millionen-Sanierung an Nürnbergs Schulen

Nürnberg - Schüler und Lehrer genießen den Sommer, dafür müssen in den Ferien die Handwerker ran: Die Stadt nutzt die sechs freien Wochen für Sanierungsarbeiten und gibt dafür über 1,653 Millionen Euro aus.

So bekommt das Melanchthon-Gymnasium nicht auf einmal alle elektrischen Jalousien für seine Ostfassade, damit sich die Räume nicht mehr unerträglich aufheizen. Die 150.000-Euro-Maßnahme muss in drei Etappen erledigt werden, damit es finanziell hinhaut. Heuer ist nur der zweite Stock dran. Oder das Beispiel Grundschule Buchenbühl: Die Klassenzimmer sollen WLAN bekommen, dafür braucht es eine neue Vernetzung. Zeit wird’s, schließlich ist aus pädagogischer Sicht schon lange klar, dass bereits Grundschüler im Internet unterwegs sein sollen. Doch noch in vielen Schulen ist die schlechte Vernetzung ein Bremsklotz, der nur für viel Geld beiseite zu schaffen ist.

Das wird an anderen Schulen dringend gebraucht, um einen einigermaßen komfortablen Betrieb hinzukriegen. Das Förderzentrum Sielstraße bekommt für 400.000 Euro eine Fassadensanierung und teilweise neue Fenster. Im Willstätter-Gymnasium sind Fenster und Toiletten 60 Jahre alt, seit Anfang August werden zumindest an der Nordfassade endlich die Fenster erneuert, was die Stadt 475.000 Euro kostet. Zugleich werden für 450.000 Euro die Jungentoiletten saniert. "Wir schaffen heuer aber nur die Hälfte der Klos", sagt Michael Kaiser vom städtischen Schulreferat.

Nasszellen kosten rund 25.000 Euro

Groß war der Schreck, als beim Einbau einer neuen Großküche in der Berufsschule 7 in der Pilotystraße Risse in den Wänden auftauchten, die so tief sind, dass der Gebäudeteil für längere Zeit gesperrt werden muss. Statiker planen, wie es weitergeht. Dass die Sanierung in der Pilotystraße um ein Zigfaches teurer wird als der Einbau neuer Duschen, der gerade in der Turnhalle des Berufsbildungszentrums am Stadtpark erledigt wird, versteht sich von selbst. Die Nasszellen kosten die Stadt 25.000 Euro.

Geradezu Peanuts sind die 3000 Euro für eine neue Gastroküche in der Berufsschule 3. Doch es summiert sich auch das, was an kleineren Maßnahmen in den Schulen läuft: In der Knauerschule werden für 50.000 Euro Akustikdecken eingebaut und LED-Lampen montiert. Die Berufsschule 12 in der Nunnenbeckstraße bekommt für 30.000 Euro abriebfeste Fußböden. Die Berufsschule 4 wird für 100.000 Euro mit neuen Eingangstüren inklusive Schließanlage ausgestattet.

Das Flachdach der Mittelschule am Hummelsteiner Weg wird für 70.000 Euro abgedichtet. "In allen Schulen werden Klassenzimmer ausgeräumt, die Böden gründlich gewischt, es wird desinfiziert und gestrichen", sagt Kaiser. Was das alles in allem kostet, wisse man erst im Herbst, wenn die Kinder schon längst wieder in den Klassen sitzen.