Seehofer zur AfD: "Nürnberg hat einen Fehler gemacht"

16.9.2017, 09:49 Uhr
Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef stand der NZ Rede und Antwort.

© Roland Fengler Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef stand der NZ Rede und Antwort.

Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer hat der Stadt Nürnberg Fehler im Umgang mit der AfD vorgeworfen. Der Versuch der Stadt, einen Auftritt des AfD-Spitzenkandidaten Alexander Gauland in der Meistersingerhalle zu verbieten, sei ein "Fehler" gewesen, sagte Seehofer im Gespräch mit der NZ. "Man weiß doch schon lange, dass man den Zugang zu öffentlichen Gebäuden nur unter ganz strengen Bedingungen verbieten kann."

Die Begründung der Stadtspitze, man müsse als Stadt der Menschenrechte auch Zeichen setzen gegen Politiker, die sich rassistisch oder hetzerisch äußern "kann man respektieren", so Seehofer weiter, aber in Wahrheit hat man der AfD mehr Aufmerksamkeit geschenkt, und zwar bundesweit. "Von der Veranstaltung hätte sonst außerhalb von Nürnberg niemand Kenntnis genommen. Gut gemeint ist noch lange nicht gut getan."

Seehofer forderte Politik und Medien auf, "über die AfD nicht zu viel reden, denn genau das will die AfD mit ihren Provokationen erreichen. Das Plakat mit Franz Josef Strauß ist typischer AfD-Käse. Wir haben in Bayern ja Erfahrungen mit solchen Gruppierungen, etwa die Republikaner, schon gehabt und meine Erfahrung ist, dass man am besten die Themen aufgreift, die die Bevölkerung bewegen und die Probleme löst. Wir haben mit der AfD nichts am Hut. Null. Ich verurteile nicht Wähler, die uns einen Denkzettel verpassen wollen. Aber der Kern der AfD ist eindeutig rechtsradikal. Da kann ein aufrechter Demokrat nicht anders, als eine glasklare Trennlinie zu ziehen."

Das gesamte Interview mit Seehofer lesen Sie in der Printausgabe der NZ am Samstag.

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