SEK stürmt Zimmer der Heilsarmee in Gostenhof

30.7.2015, 18:59 Uhr
Mit Sturmmasken waren die SEK-Kräfte im Einsatz.

© ToMa-Fotografie Mit Sturmmasken waren die SEK-Kräfte im Einsatz.

Bereits am Mittwochabend hatte eine Putzfrau bei der Heilsarmee in der Leonhardstraße 19 einen Mann mit einem länglichen Koffer beobachtet. Als sie den Bewohner ansprach, was denn in dem merkwürdigen Gepäckstück drin sei, so Polizeisprecher Robert Sandmann, habe der 33-Jährige entgegnet: "Eine Waffe." Am Donnerstag erzählte die Putzfrau ihrem Chef von der dubiosen Begegnung. Mitarbeiter der sozialen Einrichtung wollten den Mann in seinem Zimmer aufsuchen und einen Blick in den Koffer werfen. Dies ließ der Mann jedoch nicht zu und schloss sich ein. Daraufhin schaltete die Heimleitung die Polizei ein.

Um 16 Uhr rückten die ersten Beamten an, um nach dem Rechten zu sehen. Sie standen ebenfalls vor verschlossener Tür. Der 33-Jährige reagierte nicht auf ihr Klopfen und ignorierte auch telefonische Kontaktversuche. So ging das Ganze etwa eine Stunde lang. Da die Polizei nicht ausschließen konnte, dass eine "Langwaffe" oder sogar Sprengstoff im Spiel waren, wurde schließlich das SEK eingeschaltet.

Um etwa 18 Uhr dann der Zugriff: Die Spezialeinheiten stürmten das Zimmer - und fanden weder Waffen noch Sprengstoff. "Der Bewohner ließ sich widerstandslos festnehmen und wird nun fachärztlich untersucht", sagte Polizeisprecher Sandmann.

Während des Großeinsatzes von 16 bis 18 Uhr wurde das Gebiet großräumig abgesperrt. Anwohner konnten nicht in ihre Wohnungen oder sie verlassen. Zahlreiche Schaulustige standen hinter den Absperrbändern. Es kam zu Beeinträchtigungen im Berufsverkehr. Mehrere Betroffene sprachen von einem "Verkehrschaos".