Siemens kündigt neue Stellenstreichungen an

16.10.2014, 06:00 Uhr
Siemens kündigt neue Stellenstreichungen an

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Auch die Post- und Gepäckautomatisierung (LAS) mit weltweit 3600 Mitarbeitern, darunter 315 in Nürnberg, ist betroffen. Nach BR-Informationen sollen deutschlandweit 1200 Stellen gestrichen werden, wie viele davon in der Region, blieb am Mittwoch offen.

Mitten im seit Jahren größten Konzernumbau werden Siemens-Mitarbeiter mit zusätzlichen Abbauplänen konfrontiert. Nach unbestätigten Meldungen stehen 1200 Stellen in Deutschland auf dem Spiel - vor allem in der Energiesparte.

Dass etwas im Busch ist, ahnten die Beschäftigten wohl spätestens, seit die neue Verantwortliche für das Siemens-Energiegeschäft, die US-Managerin Lisa Davis, in einem Interview erklärt hat, dass der Konzern vor allem im Turbinengeschäft Probleme hat. „Der Markt für große Gasturbinen steht unter enormem Druck. Es gibt erhebliche Überkapazitäten in Europa und in Asien. Damit ist Preis- und Margendruck entstanden“, sagte Davis der Börsenzeitung, Fabriken stünden auf dem Prüfstand.

Noch keine konkreten Maßnahmen

Darauf muss Siemens reagieren. Konkrete Schritte stehen aber offenbar noch nicht fest. Ein Konzernsprecher erklärte dazu lediglich, dass die zuständigen Betriebsräte über die „Planungen zu personellen Anpassungen vor allem in den Divisionen ,Power & Gas‘ (PG), ,Power Generation Services‘ (PS PG) und bei ,Logistics and Airport Solutions‘ (LAS) informiert“ worden seien. Dies betreffe eine Reihe von Standorten in Deutschland, hieß es vage.

Die Sparte „Power Generation Services“ umfasst unter anderem Kundendienst, Wartung, Reparaturen oder auch Erneuerungen von Turbinen und Generatoren. Sie sitzt in Orlando (USA) mit weltweit vielen kundennahen Standorten, darunter auch in der Region. Der weitaus größere Bereich „Power & Gas“ - das Geschäft etwa mit großen Gas- und Dampfturbinen und Generatoren - wird dagegen von Erlangen aus geführt, er umfasst nach der seit wenigen Tagen umgesetzten Strukturreform geschätzt über 40.000 Beschäftigte weltweit. Die Division unterhält unter anderem Produktionsstandorte in Mülheim, Berlin und in Görlitz.

Ein Stellenabbau bei der Post- und Gepäckautomatisierung (LAS) hat sich ebenfalls angedeutet. Nachdem Siemens vergeblich versucht hatte, den Bereich mit weltweit 3600 Mitarbeitern zu verkaufen, hat Konzernchef Joe Kaeser im Juni angekündigt die Verkaufsaktivitäten zu stoppen und die LAS selbst zu sanieren. Wie viele Stellen an welchen Standorten wegfallen, wird ebenfalls noch verhandelt.

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