Silvester-Bilanz für Nürnberg: Feuerwehr und Rettungsdienste rückten 259 Mal aus

1.1.2019, 11:52 Uhr
Etliche Male mussten die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst in der Silvesternacht ins Stadtgebiet ausrücken. Auch in der Sulzbacher Straße kam es zu einem Brand.

© ToMa Etliche Male mussten die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst in der Silvesternacht ins Stadtgebiet ausrücken. Auch in der Sulzbacher Straße kam es zu einem Brand.

Der Jahreswechsel bescherte den Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdienst in Nürnberg eine Vielzahl von Einsätzen. In der Zeit von 14 Uhr am Montag und 5 Uhr am frühen Dienstagmorgen galt es im Leitstellengebiet insgesamt 463 Einsätze abzuarbeiten, 259 davon alleine in der Stadt Nürnberg. Ab dem frühen Nachmittag mussten die Wachen der Berufsfeuerwehr und freiwilligen Feuerwehren in der Noris ausrücken.

Die Beamten der Polizei Mittelfranken hatten insgesamt über 470 Einsätze zu bewältigen. Schwerpunkte waren Ruhestörungen, Körperverletzungen und Sachbeschädigungen - aber auch ein sexueller Übergriff am Willy-Brandt-Platz wurde gemeldet.

Laut Angaben der Feuerwehr stieg die Zahl der Einsätze ab Einbruch der Dunkelheit enorm an. Bereits um 14.30 Uhr mussten die Kräfte in den Stadtteil Großreuth ausrücken, weil ein gezündeter Böller im Treppenhaus einer Gemeinschaftsunterkunft die Brandmeldeanlage ausgelöst hatte. Gegen 19 Uhr kam es dann in Muggenhof im Treppengang eines Gebäudes zu einem Kleinbrand, den offenbar ebenso ein Feuerwerkskörper verursacht hatte. Die Einsatzkräfte konnten das aufkeimende Feuer jedoch schnell ersticken.

Ab Mitternacht ging es Schlag auf Schlag

In kurzen Abständen brannten ab 21 Uhr an verschiedenen Orten im Nürnberger Stadtgebiet mehrere Müllcontainer. Aufmerksame Bürger hatten die Vorfälle bei der Feuerwehr gemeldet. Schwerpunkte der Meldungen waren bis Mitternacht der Großraum Gartenstadt und Langwasser, teilte Branddirektor Rolf Maschke am Neujahrsmorgen mit. Besondere Eile war geboten, als um 23.10 Uhr eine Mülltonne vor einem Seniorenheim im Bezirk Schafhof in Brand geriet.

In Langwasser wurden die Einsatzkräfte gegen 22.20 Uhr zu einer "unklaren Rauchentwicklung" gerufen, auch der Rettungsdienst war mit einem Großaufgebot vor Ort. Später entpuppte sich der Rauch als Reizgas. Unter schwerem Atemschutz kontrollierte die Feuerwehr das Gebäude und belüftete schließlich die Räume. Eine Person musste dem Rettungsdienst übergeben werden.

"Ab Mitternacht ging es zwei Stunden lang Schlag auf Schlag", berichtet Maschke. Daher musste noch ein zusätzlicher Einsatzleitdienstbeamter und die Führungsspitze der Freiwilligen Feuerwehr einberufen werden. In der Humboldtstraße in Steinbühl kam es in einer Wohnung zu einem Brand. Die Feuerwache 3 konnte die Flammen schnell unter Kontrolle bringen. Eine Person wurde verletzt. Außerdem brach auf einem Balkon in der Humboldtstraße ein Feuer aus. Im Stadtteil Hohe Marter gab es an einer Baustelle im obersten Geschoss eines Rohbaus ein Feuer. Ein Stoßtrupp bekämpfte die Flammen über eine Drehleiter. Am Hauptmarkt musste die Höhenrettungsgruppe ausrücken, um eine Person vor dem Abstürzen zu retten. Etliche Male wurden Brandmelder durch eindringenden Feuerwerkrauch ausgelöst.

Sieben Verletzte nach Kellerbrand

Zu einem schwerwiegenden Einsatz kam es außerdem in einem Wohnkomplex in der Brehmstraße. Nach einem Kellerbrand mussten hier sieben Menschen wegen Rauchgasvergiftung behandelt werden. Um 2.40 Uhr bemerkte ein Passant, dass der Balkon einer Seniorenwohnanlage im Zuckmayerweg in Flammen stand. Das Feuer griff bereits auf eine Wohnung über. Der 34-Jährige handelte schnell, verständigte die Feuerwehr und informierte weitere Bewohner des Hauses. Eine ältere Person rettete er aus dem dritten Stock. Die Rentnerin hatte in ihrer Wohnung geschlafen und den Brand nicht bemerkt. Anschließend sammelte er sich Feuerlöscher zusammen, um den Brand zu bekämpfen. Die ältere Dame wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht.

Auch der Rettungsdienst hatte in der Silvesternacht einige Einsätze zu verzeichnen: Die Nürnberger Einsatzkräfte rückten insgesamt 221 Mal aus, meist wegen stark betrunkener oder gestürzter Personen - oder Menschen, die sich durch Brände oder Feuerwerkskörper verletzt hatten. Auch der übrige Landkreis blieb nicht verschont: Allein in den Städten Fürth und Erlangen sowie in den Landkreisen Nürnberger Land, Fürth und Erlangen-Höchstadt vermeldet die integrierte Leitstelle der Feuerwehr Nürnberg insgesamt 204 Einsätze. 163 Mal mussten dort die Rettungsdienste und 41 Mal die Feuerwehren helfen. Doch auch die Helfer, die am letzten Tag des Jahres dienstfrei hatten, bewiesen zu Silvester ordentlich Leistung: In kiloschwerer Feuerwehrmontur absolvierten etliche Einsatzkräfte den Nürnberger Silvesterlauf rund um den Wöhrder See.


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