So läuft die Versteigerung des Quelle-Areals heute ab

9.6.2015, 06:00 Uhr
Am Dienstag kommt in Nürnberg ein Filet-Häppchen unter den Hammer: Das 253.000 Quadratmeter große Quelle-Areal.

© Stefan Hippel Am Dienstag kommt in Nürnberg ein Filet-Häppchen unter den Hammer: Das 253.000 Quadratmeter große Quelle-Areal.

Wo findet die Versteigerung statt?

Im Casino des einstigen Versandhauses an der Fürther Straße: Hier haben Quelle-Beschäftigte jahrzehntelang zu Mittag gegessen.

Wann findet die Versteigerung statt?

Der Hammer  fällt am Dienstag, 9. Juni, um 10.30 Uhr.

Warum ist es eigentlich gar keine richtige Versteigerung?

Die öffentliche Versteigerung, der vor allem die rund 200 Mieter im Haus mit Sorge entgegensehen, ist voraussichtlich eine reine Schauveranstaltung. Denn der einzige ernsthafte Interessent, der portugiesische Shoppingcenter-Spezialist Sonae Sierra, hat mit den Gläubigern längst eine sogenannte Ausbietungsgarantie notariell vereinbart. Darin ist sowohl die Kaufsumme festgehalten, als auch die Versteigerung - ausschließlich an Sonae Sierra.

Was bezweckt Sonae Sierra damit?

Dies ist der einzige Weg, um sämtliche bestehenden Mietverträge im Haus sofort mit einer Frist von drei Monaten kündigen zu können. Nur so könne laut Sonae Sierra sichergestellt werden, die 253.000 Quadratmeter große Immobilie an der Fürther Straße in leerem Zustand grundlegend umbauen und sanieren zu können. Bei einem regulären Verkauf nämlich würden die Mietverträge ihre Gültigkeit nicht verlieren.

Was genau wird versteigert?

Auf Antrag einer Gläubigerin, einer Schweizer Großbank, wird nicht nur das Versandhaus, sondern auch der Quelle-Turm sowie das Heizhaus an der Wandererstraße versteigert. Den Verkehrswert hat das Amtsgericht auf 31,7 Millionen festgesetzt. Es müssen mindestens 17 Millionen geboten werden, um den Zuschlag zu bekommen. Eigentümerin ist derzeit noch die Valbonne Real Estate, ein niederländisches Unternehmen, das allerdings ebenfalls insolvent ist.

Wer versteigert das Quelle-Versandhaus?

Ein Rechtspflegerin des Nürnberger Amtsgerichts wird die Versteigerung im Quelle-Casino leiten. 30 Minuten lang darf geboten werden. Normalerweise müssen Interessenten vor Zwangsversteigerungen zehn Prozent des festgesetzten Verkehrswertes als Bundesbankscheck oder Bankbürgschaft hinterlegen. Gibt es eine vorab vereinbarte Garantie wie im vorliegenden Fall, ist diese Sicherheit überflüssig.

Am 9. Juni 2015 wurde das Quelle-Areal erwartungsgemäß an den Investor Sonae Sierra versteigert. Das portugiesische Unternehmen bot 16,8 Millionen Euro für den Komplex.

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