Söder goes Rock'n'Roll: Minister für Musikpreis nominiert

Nürnberg - Markus Söder hat es mal wieder in die Schlagzeilen geschafft. Diesmal jedoch ganz unverschuldet, denn die Band "In Extremo" hat den rockbegeisterten Finanzminister für den Bayerischen Rockpreis vorgeschlagen.

Dass Markus Söder Rock'n'Roll kann, hat er zuletzt bei Rock im Park bewiesen. Beim Festival auf dem Nürnberger Zeppelinfeld bewies der bayerische Finanzminister nach dem Auftritt der Band "In Extremo" auf der Centerstage: Söder trägt eine dunkle Lederjacke mit Nieten, ein schwarzes T-Shirt, stilecht mit dem Logo von "Kiss", im Hintergrund tausende feierwütige Festivalgänger. Er hält eine 1000 Euro teure Gitarre in den Händen und verkündet: "Sind wir nicht alle in Wahrheit Rock 'n‘ Roller?"

Das hat "In Extremo" scheinbar so sehr imponiert, dass die Band den Politiker jetzt als Kandidaten für den Bayerischen Rockpreis PICK UP vorgeschlagen hat. In einem Brief an die Veranstalter schreibt Bassist Kay Lutter: "Er hat erkannt, dass Rock‐ und Popkultur eine gesellschaftliche und mediale Größe darstellen und nutzt diese Effekte nachhaltig. Damit kann auch eine Wertediskussion über Popkultur und deren dringend verbesserungswürdige Förderung in Bayern in Gang gesetzt werden."

Den Rockpreis gibt es seit 1991. Jährlich werden damit Personen oder Institutionen für beispielgebendes Engagement zum Nutzen der Rock- und Pop-Szenen im Freistaat Bayern ausgezeichnet. Der Bayerische Rockintendant Bernd Schweimar freut sich über die Nominierung Söders, schließlich bringe er als Politiker "medialen Aufschwung für den Rockpreis". Gemeldet hat sich der Minister übrigens noch nicht bei den Veranstaltern. "Eigentlich erfahren die Kandidaten erst von der Jury, dass sie nominiert wurden und dann haben sie auch keine Wahl, ob sie teilnehmen oder nicht. Aber ich denke, dass Herr Söder diesen Preis sowieso nicht ausschlagen würde", sagt Schweinar.

Dessen sind sich wohl auch die Rocker von "In Extremo" sicher. Im Brief fragen sie: "Bräuchte die bayerische Politik nicht vielleicht noch mehr Söders, um zu erkennen, dass Popkultur keine Minderheitenkultur im vermeintlichen Land der Blasmusik und Trachten ist?"

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