Sör-Chef Vogel: Sauberkeit geht jeden Nürnberger an

22.7.2018, 05:05 Uhr
2Müll abladen verboten" steht in großen Lettern an diesem Container. Das schert manche Bürger aber wenig.

© Foto: Stadt Nürnberg/SÖR 2Müll abladen verboten" steht in großen Lettern an diesem Container. Das schert manche Bürger aber wenig.

"Müll ist Müll", sagt Vogel - insofern dürfe jemand, der achtlos seine Zigarettenkippe wegschmeiße, nicht mit den Fingern auf andere Müllverursacher zeigen. Anlässlich der Vorstellung des Servicebetriebs Öffentlicher Raum (Sör)-Jahresberichts berichtet Vogel auch, dass ihm ein Handyvideo vorliege über einen Menschen, der seinen Abfall am Rande eines Glascontainers im Stadtwesten entsorgt habe. Er hoffe, dass dieser eine saftige Geldstrafe bekomme - doch das Rechtsamt prüfe noch, ob das Video als Beweismaterial verwendet werden dürfe.

Insgesamt findet Vogel, dass die Arbeit seiner Mitarbeiter, die sich immerhin um den Unterhalt und die Erhaltung von 1650 Kilometer Straße in der Stadt kümmerten, von den Bürgern "nicht so gewürdigt wird, wie sie es sollte". Im politischen Raum, so der Bürgermeister, sei die Situation eine andere: "Ich glaube, dass wir gewaltig an Akzeptanz gewonnen haben." Schließlich sei die aus der Zusammenlegung verschiedenster städtischer Dienststellen (etwa Straßenreinigung, Gartenbau) Großbehörde anfangs sehr skeptisch beäugt worden.


Nürnbergs Heinzelmännchen: Diese Aufgaben erledigt Sör in Nürnberg


Wie das Ansehen, so ist auch die Zahl der Beschäftigten im Lauf der Jahre gestiegen, wie der kaufmännische Werkleiter Ronald Höfler berichtet. "Im Jahr 2010 sind wir mit 860 Köpfen gestartet, jetzt sind es 960." Das liege auch daran, dass Sör vermehrt Dinge selbst erledige, statt Aufträge zu vergeben. Neben der Sauberkeit sind Baustellen ein weiteres großes Thema, das die Bürger laut Vogel umtreibt.

Seit Ende 2016 hat Sör hierfür einen eigenen Koordinator: Diplom-Bauingenieur Tobias Dotzer stimmt die Arbeiten an den Baustellen aufeinander ab. So habe man im Zuge der Baumaßnahmen am Bahnhofsvorplatz gleich Arbeiten an der Gleißbühlstraße miterledigt.

Doch nicht immer geht es so rasch, wie sich die Bürger das vorstellen, macht Vogel deutlich. "Oft sagen die Leute, warum wir die Kanalbauarbeiten in Altenfurt nicht schneller beenden könnten. Aber das dauert noch bis 2020." Mehr Tempo in die Angelegenheit käme nur, wenn man Altenfurt gleichsam absperrte. "Aber wir können den Leuten ja nicht sagen, sie sollen mal für ein paar Monate nach Moorenbrunn ziehen."

Visitenkarte für Nürnberg

Wenn Vogel anlässlich des Jahresberichts für 2017 auf gelungene Projekte zurückblickt, so fällt ihm der Kontumazgarten ein. Hier habe man - auch mit Hilfe der Bürgerbeteiligung – eine "Visitenkarte für Nürnberg" geschaffen, so der Sozialdemokrat. Höfler erinnert im Kontext Kontumazgarten oder auch Insel Schütt daran, dass "Nürnberg mehr ans Wasser geht". Dies sei eine Entwicklung, die auch in den kommenden Jahren eine Rolle spielen werde.

Wer den Jahresbericht studiert, stößt noch auf eine Reihe interessanter Zahlen: So kümmerte sich Sör im Jahr 2017 nicht nur um die
besagten 1650 Straßenkilometer, sondern zum Beispiel auch um 3700 Parkbänke und 150 Hundekotbeutelspender.

21 Kommentare