Sormaz kontert Vogel: "Bin stolz auf die Südstadt"

11.2.2015, 07:59 Uhr
Sormaz kontert Vogel:

© Foto: Michael Matejka

Bürgermeister Christian Vogel hat den Südstädtern mangelnden Stolz auf ihren Stadtteil und Desinteresse an ihrer Umgebung bescheinigt. Ümit Sormaz sieht dies ganz anders. Er sei "durchaus stolz auf die Südstadt und sicher nicht der Einzige mit dieser Einstellung", betont er. Auch Desinteresse an ihrem Stadtteil dürfe man den Südstädtern nicht pauschal unterstellen.

"Man muss sich vor Augen halten, dass die Südstadt sehr stark von Zu- und Wegzügen betroffen ist. Innerhalb von neun Jahren verlassen rund die Hälfte aller Bewohner den Stadtteil und werden durch neue ersetzt", erklärt Sormaz, der sich sicher ist: "Allen, die länger bleiben, liegt ihr Viertel sehr wohl am Herzen."

Dass  Parks, Straßen oder Plätze viel dreckiger sind als in anderen Ecken Nürnbergs, wundert den Bürgervereinchef nicht: "Hier konzentrieren sich auf drei Prozent der Fläche der Stadt 15 Prozent ihrer Bevölkerung. Wir sind der dichtbesiedeltste Stadtteil Nürnbergs." Neben kulturellen Ursachen sei die hohe Bevölkerungsdichte auch ein Grund, warum die soziale Kontrolle nicht so funktioniere wie anderswo.

Sormaz widerspricht  auch dem Vorwurf der fehlenden Eigeninitiative. Er verweist auf "Südstadt Aktiv", den Verein zum Erhalt des Casablanca-Kinos oder den Vorstoß des Bürgervereins, durch den Südstadt-Basar einen jahrelangen Leerstand im alten Kaufhof zu verhindern. "Dass vergleichsweise viel über die Stadt geklagt wird, halte ich in erster Linie für ein Kommunikationsproblem - die Menschen haben das Gefühl, zu wenig beachtet zu werden, weil die Verwaltung oft einfach nicht den richtigen Ton bei den Südstädtern trifft. Aber das möchte ich ihr gar nicht vorwerfen. In einem so bunten Stadtteil mit Menschen aus 140 Nationen, schaffen ja auch wir vom Bürgerverein das nicht immer."

 

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